Witten. . „Hallo, ich heiße Martin, und ich bin Christ, und das ist nicht lustig. Aber das hab‘ ich mir nicht ausgesucht.“ So begann Martin Funda – gekleidet in roter Hose und weißem T-Shirt – sein neues Programm „Thesen Tresen – 95 mal lutherisches Lehrgut“ im ausverkauften Gemeindehaus Schnee. Sein Motto („500 – Ich kann nichts anderes“) bezieht sich natürlich auf das Reformationsjubiläum Martin Luthers.
„Hallo, ich heiße Martin, und ich bin Christ, und das ist nicht lustig. Aber das hab‘ ich mir nicht ausgesucht.“ So begann Martin Funda – gekleidet in roter Hose und weißem T-Shirt – sein neues Programm „Thesen Tresen – 95 mal lutherisches Lehrgut“ im ausverkauften Gemeindehaus Schnee. Sein Motto („500 – Ich kann nichts anderes“) bezieht sich natürlich auf das Reformationsjubiläum Martin Luthers.
Zehn Jahre lang war Funda Pfarrer in der Gemeinde Rüdinghausen/Schnee – und er hatte „schon damals den Schalk im Nacken“, wie ein Gemeindemitglied sagte. Dabei habe er in seinen Predigten jedoch stets die Grenze zwischen Religion und Humor respektiert.
Die darf er nun fidel überschreiten und gleichzeitig zeigen, dass es diese Grenze eigentlich gar nicht gibt. Religion muss nicht bierernst sein. (Zu trinken gab’s Lappmann’s Dunkel, die Sorte „Luthers Lehrgut“). So zog Funda ziemlich enthemmt über evangelische und katholische Klischees her. Wie über das Dogma, man könne auch ohne Alkohol lustig sein. Als der junge Martin einmal eine katholische Jugendgruppe besucht hat, lernte er das Gegenteil kennen.
Überhaupt kamen die Katholiken bei ihm gut weg. „Sie sind erträglich“, sagte er an einer Stelle. Und dann schielte er sogar mit ein bisschen Neid auf die Konservativen. Nicht nur hätten sie die größere Lebenslust, die sich im leckeren Essen und dem Wein äußere. Sie haben auch die Beichte, können also Mist bauen ohne Ende, beichten und bereuen – und dann wieder von vorne anfangen.
Beichte erleichtert es, Mist zu bauen
Auch aktuelle Bezüge kamen nicht zu kurz. Nach einer Watschen für Erdogan witzelte Funda über die Ehe für alle: „Ich bin durchaus dafür, dass Priester heiraten dürfen, wenn sie sich lieben.“
Der Mann hat einen ziemlich spitzen Humor. Nichts gegen ein volles evangelisches Gemeindehaus. Aber Funda ist zu Höherem berufen.