Sprockhövel. . Seit 28 Jahren organisieren Dorothea Lippa und Heike Standke die Backaktion für das Friedensdorf. Beim Kirchentag wird nochmal aufgedreht.

Wenn das Pfarrer Manfred Hafer selig wüsste! 1991 hatte der Sprockhöveler Geistliche auf dem Höhepunkt des Golfkrieges die Aktion „Waffeln statt Waffen“ ersonnen. Die Organisation haben damals Dorothea Lippa und Heike Standke, beide Mitglieder der Kirchengemeinde Hiddinghausen, übernommen und eine Institution geschaffen, die über die Jahre bis heute alle Gemeindegruppen der Kirchengemeinde, die auch Haßlinghausen, Herzkamp und Silschede umfasst, sowie die Vereine einbindet. So werden seit 28 Jahren Waffeln gebacken – demnächst sind es 200.000 Euro, die so für das Friedensdorf Oberhausen zusammengekommen sind.

Eine Idee hat sich in der Gemeinde durchgesetzt

Heike Standke und Dorothea Lippa, hier mit Finanzkirchmeister Erwin Weller, bei der Paketinitiative für den Kaukasus 2017.
Heike Standke und Dorothea Lippa, hier mit Finanzkirchmeister Erwin Weller, bei der Paketinitiative für den Kaukasus 2017. © Speckenwirth

„Wir sind froh, wenn sich möglichst viele an der Aktion beteiligen, denn das Friedensdorf ist auf die Spenden angewiesen“, sagt Dorothea Lippa. An jedem dritten Sonntag im Monat werden die Waffeleisen in einem der Gemeindebezirke aufgeheizt und Angehörige eines Chores, einer Kita, der Feuerwehr oder vielleicht einer Familie backen die beliebten Waffeln nach immer demselben Rezept, nach dem Lippa und Standke mittlerweile Unmengen an Teig hergestellt haben. Die Organisation Friedensdorf profitiert seit Anfang der 90-er Jahre von den emsigen Sprockhöveler und Gevelsberger Waffelbäckern, „das Friedensdorf Oberhausen International entsprach dem, was sich Pfarrer Hafer vorgestellt hatte“, so Standke. Es wurde 1967 gegründet, um Kindern aus Kriegs- und Krisengebieten zu helfen.

Rezeptur wurde nie geändert

Demnächst soll die Aktion „Waffeln statt Waffen“ über die Stadtgrenze hinaus zum Einsatz kommen: Auf dem Deutschen Evangelischen Kirchentag, der vom 19. bis zum 23. Juni in Dortmund stattfindet, werden 15 Mitglieder der Kirchengemeinde auf dem „Abend der Begegnung“ am Mittwoch, 19. Juni, ab 19 Uhr an der Hansastraße an einem eigenen Stand Waffeln in großer Menge backen. 200 Eier auf 20 Kilogramm Mehl, Margarine, Vanillezucker, Backpulver, H-Sahne und Mineralwasser sollen gut abgeschmeckt rund 500 Waffeln zum Preis von je einem Euro ergeben.

Zur Waffel gibt es Informationen über das Friedensdorf

Lippa und Standke haben über die Jahre Buch geführt und festgestellt, dass zu diesem Anlass ein Aktions-Gesamterlös von 200.000 Euro überschritten werden wird. „Der Teig wird in Sprockhövel zubereitet, die sechs Waffeleisen in Dortmund werden dann von mir bedient“, sagt Dorothea Lippa. Die anderen Sprockhöveler Gemeindemitglieder und eine Vertreterin des Friedensdorfes werden über die Arbeit der Oberhausener informieren und für Gespräche bereit stehen, „schließlich sollen die Unterstützer wissen, was mit dem gespendeten Geld geschieht“, betont Heike Standke.