Sprockhövel. Nach Beratung im Umweltausschuss präsentiert die Verwaltung im Rahmen des Refill-Projektes sechs öffentliche Abfüllstationen für Gratiswasser.

In Sprockhövel werden zurzeit Anstrengungen unternommen, Beiträge zur Vermeidung von Plastikmüll zu leisten. Die Stadtverwaltung stellte jetzt das Projekt „Refill Deutschland“ einer deutschlandweit tätigen Non-Profit-Organisation vor, die sich für die Vermeidung von Plastik und vor allem Plastikmüll in den Ozeanen einsetzt, indem an so genannten Refill-Stationen etwa in Geschäften, Restaurants oder Büros kostenlos Leitungswasser in mitgebrachten Trinkflaschen abgefüllt werden kann. Diese Stationen werden mit ihren Öffnungszeiten in einer Übersicht und auf einer virtuellen Landkarte auf der Website Refill Deutschland dargestellt.

Diskussion startete im Mai im Umweltausschuss

Auf diesen Aufkleber müssen Durstige achten, wenn sie Stellen für Gratiswasser in der Stadt finden wollen.
Auf diesen Aufkleber müssen Durstige achten, wenn sie Stellen für Gratiswasser in der Stadt finden wollen. © Funke Foto Services GmbH | Fischer

Nachdem auch im Umweltausschuss über das Thema diskutiert wurde, stellten die neue Wirtschaftsförderin Mirjam Passing, der Beigeordnete Volker Hoven und Ralph Holtze, Chef der Zentralen Gebäudebewirtschaftung (ZGS) jetzt erste Schritte der Projektumsetzung vor. „Es soll ein Beitrag sein zu einem plastikfreien Sprockhövel“, formulierte Hoven den Anspruch. In einem ersten Aufschlag hat die Verwaltung sechs Orte in Sprockhövel ausgewählt, darunter sind das Bürgerbüro in Niedersprockhövel (Damen- und Herrensanitärräume), im Foyer der Glückauf-Halle (Behindertensanitäranlage), in der Sporthalle in Haßlinghausen (Damen- und Herrensanitärräume), im Rathaus, in der Freiwilligenbörse an der Dorfstraße (Behinderten-Sanitäranlage) und in der Stadtbücherei an der Gevelsberger Straße (Damen- und Herren-Sanitäranlage). Die ZGS „Wichtig ist die Vermittlung der Information, dass hier für jedermann während der Öffnungszeiten der Zugang zu Trinkwasser gewährleistet ist“, sagte Hoven. Für den Wiedererkennungswert der Einrichtung gibt es hellblaue Aufkleber mit dem Logo von „Refill Deutschland“. „Offenbar schließen sich aber zurzeit so viele Kommunen dieser Initiative an, dass uns die Organisation aktuell keine Aufkleber zur Verfügung stellen konnte und wir mit Erlaubnis selbst welche gedruckt haben“, erzählte Volker Hoven.

Öffentliche Gebäude machen den Anfang

„Wir wollen mit den öffentlichen Gebäuden anfangen und uns an der Aktion beteiligen“, sagte die Wirtschaftsförderin Passing. Hoven, Passing und Holtze betonten, dass insbesondere der Vorbildcharakter im Vordergrund bestehe. Im Herbst sei eine öffentliche Veranstaltung geplant, um die Geschäftsleute und interessierte Bürger zum Mitmachen einzuladen und für das Thema zu sensibilisieren. Bei der Vorstellung der Refill-Aktion waren auch der Jung-Liberale Lucas Kemna und Luc Stahlhut von den Jusos.

Jusos und Julis betonen Initiatorenrolle

Die beiden Jungpolitiker nehmen für sich in Anspruch, das Thema Gratiswasser überhaupt erst in Sprockhövel eingeführt zu haben, bevor es die Grünen als Antrag am 26. Mai auf die Tagesordnung des Ausschusses für Umwelt, Verkehr, Sicherheit und Ordnung setzen ließen. „Bis dahin war es allein in der Geschäftsstelle der Flüchtlingshilfe möglich, als Durstiger ein mitgebrachtes Gefäß mit kostenlosem Wasser aufzufüllen“, sagte Luc Stahlhut. Umso mehr freute es auch Lucas Kemna, Inhaber der Lulus Coffee Factory an der Hauptstraße, dass die Stadt so schnell reagiert habe und diesen ersten Beitrag zur Verringerung von Plastikmüll leiste.