Die Teilung der Stelle mit einer Nachbarstadt scheidet aus. Jetzt schlägt die Verwaltung vor, einen eigenen Förderantrag zu stellen.

Kommt er nun – der Klimaschutzmanager oder kommt er nicht? „Er kommt“, sagt Kämmerer Volker Hoven. „Nur, es dauert noch, es wird wohl Anfang nächsten Jahres werden. Gefordert hatten die Grünen eine Person, die sich um die Belange des Klimaschutzes kümmert. Im Umweltausschuss kam jetzt das Thema wieder auf den Tisch. Geprüft werden sollte auch, ob es eine interkommunale Zusammenarbeit geben kann. Und genau daran ist eine zügige Umsetzung jetzt gescheitert.

Absagen von allen EN-Städten

Angefragt hatte die Stadt die Nachbarstädte Schwelm, Ennepetal, Gevelsberg, Hattingen, Wetter und Witten. Für sämtliche Städte kam eine Zusammenarbeit – indem man einen Klimaschutzmanager für zwei Städte beschäftigt – aus unterschiedlichen Gründen nicht in Frage. Der Rat in Gevelsberg lehnte die Einrichtung einer solchen Stelle ab. Die Stadt Wetter will einen Klimaschutzmanager in Vollzeit einstellen. Der Entwurf für des Klimaschutzkonzeptes von Hattingen wird erst im Sommer vorliegen. Da ist also noch alles offen. Die Verwaltung schlägt vor, alleine einen Förderantrag zu stellen. Für Kommunen, die sich – wie Sprockhövel – in der Haushaltssicherung befinden, ist eine Förderquote für eine solche Stelle von 90 Prozent möglich, befristet auf drei Jahre. Jetzt geht der Antrag also noch einmal durch die Ausschüsse, aber eben mit der Vorgabe, dass die Stadt alleine diese Stelle trägt. Es geht um eine Menge an unterschiedlichen Ansatzpunkten, wie der Klimaschutzmanager das Konzept umsetzen soll.

Gewerbe verbraucht 31 Prozent aller Energie

Die Stadt hat mehrere Gewerbe- und Industriegebiete ausgewiesen. Die haben einen Anteil von ungefähr 31 Prozent am gesamten Energieverbrauch der Stadt. Im Augenblick werden noch Klimaschutz und Nachhaltigkeit in den Unternehmen eher einzelfallbezogen betrachtet. Das ist zum Beispiel ein Punkt, den der Klimaschutzmanager ändern soll. Es soll eine ganzheitliche Betrachtung erfolgen, die Kooperationsmöglichkeiten innerhalb eines räumlich abgegrenzten Bereichs.

Nur noch Ökostrom für kommunale Liegenschaften

Ein weiteres Feld ist der Bezug von Ökostrom. Ziel soll es sein, die kommunalen Liegenschaften mit bis zu 100 Prozent aus in Deutschland eingespeistem Strom aus erneuerbaren Energien zu versorgen. Dabei wird auch die Vorbildfunktion der Stadt den Bürgern gegenüber gesehen, die ebenfalls animiert werden sollen, Ökostrom zu beziehen. Beratungsangebote durch verschiedene Institutionen und Organisationen, die heute schon aktiv sind, sollen verstärkt werden. Denn es gibt noch deutliche Einsparpotenziale in privaten Haushalten, um die Energieeffizienz zu steigern.

Infos zu Fördermitteln auf Stadt-Homepage

Auch die schon bestehende Vielfalt der möglichen Fördermittel für Maßnahmen an Wohngebäuden soll bürgerfreundlich auf der Homepage der Stadt dargestellt werden. Außerdem soll sich der neue Mitarbeiter oder die Mitarbeiterin darum kümmern, für die einzelnen Maßnahmen Fördermittel zu besorgen. Es soll auch eine deutlich bessere Energieberatung für Privathaushalte geben. Denn dazu, so das Gutachten, sei eine möglichst bürgernahe Unterstützung und Beratung nötig. Viele Bürger würden die unterschiedlichen Beratungsangebote nicht kennen oder die Energieberater nicht für neutral halten. Auch dieses Angebot soll verbessert werden. Die Liste der Maßnahmen ist sehr lang.