Sprockhövel. An der Glückauf-Trasse in Sprockhövel hängen abseits der Wege zahlreiche Haselmaus-Fallen. Sie haben mit dem Bau der Umgehungsstraße zu tun.

Etwa 20 hölzerne Röhren ziehen in diesen Tagen an der Glückauf-Trasse in Niedersprockhövel die Aufmerksamkeit von Radfahrern und Spaziergängern auf sich. Im Bereich der geplanten Umgehungsstraße hängen sie abseits des Weges. Ein Schild warnt vor dem Berühren der Gegenstände – was hat es damit auf sich?

Zählung von Haselmäusen

Der Landesbetrieb StraßenNRW zählt mit diesen Röhren, wie viele Haselmäuse in dem Bereich vorkommen. Das sei wichtig, um den Bau der Umgehungsstraße umsetzen zu können, heißt es auf Nachfrage. Da Haselmäuse ihre Nester gerne in solchen Röhren bauen, sei es einfach, die nachtaktiven Tiere dort tagsüber zu entdecken.

Datengrundlage war zu alt

StraßenNRW will sich mit der Tierzählung nach eigenen Angaben vor allem „auf einer rechtlich sicheren Seite“ bewegen. Die Daten, auf die sich der Landesbetrieb bisher bezogen habe, seien zehn Jahre alt. „Wir gehen allerdings nicht davon aus, dass wir nun dort Tiere finden“, sagt Andreas Berg von StraßenNRW. „An dem Verlauf oder gar dem Bau der Umgehungsstraße wird sich nichts ändern.“ Mit Gummimatten und so genannten Reusenfallen in Gewässern soll außerdem ermittelt werden, wie viele Fledermäuse, Schlangen, Frösche, Lurche und Vögel an der Trasse leben. Spaziergänger sollen die Fallen nicht anfassen oder entfernen. Wie lange die Tier-Fallen an der Trasse hängen sollen, konnte StraßenNRW am Montag nicht sagen.

Skepsis bei Gegnern der Umgehungsstraße

Bei den Gegnern der Umgehungsstraße stößt das Vorgehen aus Skepsis. „Hier wurde unsauber gearbeitet“, behauptet Ratsherr Martin Debold (MIS/Piraten). Es sei fraglich, warum das Vorhandensein von Haselmäusen nicht früher überprüft wurde.