Straßen NRW zur Umgehungsstraße: „Vom plötzlichen Baurecht überrascht“. Ausgangspunkt ist im Herbst der neue Kreisverkehr an der Hauptstraße.

Der Landesbetrieb Straßenbau hat jetzt in einer gemeinsamen Sitzung der Ausschüsse für Stadtentwicklung und Verkehr seine Planungen für die Umgehungsstraße L 70n vorgestellt. Die Vertreter von Straßen NRW informierten, dass die geplante Straße von der Landesregierung mit der höchsten Dringlichkeitsstufe versehen worden sei und bereits fürs laufende Haushaltsjahr Mittel zur Verfügung stehen (erster Bauabschnitt: rund 300 000 Euro), so dass der erste Spatenstich voraussichtlich im Herbst erfolgen könne.

Verhandlungen mit Eigentümern

„Mit dem Erwerb der für den L70n-Bau benötigten Grundstücke sind wir noch nicht fertig“, sagte Klaus Gillmann von Straßen NRW. Der Landesbetrieb sei vom „plötzlichen Baurecht“ überrascht worden, nun werde zügig mit den Eigentümern verhandelt. Alles bleibe im Plan. Ausgangspunkt für eine vom Landesbetrieb noch zu beauftragende Baufirma sei der Kreisverkehr auf Höhe des Rewe-Einkaufszentrums, der einen Durchmesser von rund 40 Metern haben wird – geeignet für Lkw-Verkehr, aber auch versehen mit barrierefreien Überwegen. „Wir werden zunächst eine Baustraße einrichten, den dort verlaufenden Radweg dabei in Funktion halten“, kündigten die Projektleiter Klaus Gillmann und Heike Ischebeck an. Fahrbahn plus Bankett werden eine Breite von 10,5 Metern haben; Einrichtungen wie Tankstelle, Firmen an der Hombergstraße, Einkaufszentrum und die Wohnbebauung im Umfeld der neuen Straße werden als so genannte „Zwangspunkte“ durch die Baumaßnahme nicht angetastet.

Auf Höhe der Glückauf-Halle bleibt der vorhandene Durchgang bestehen, „dort wird man die L70n überqueren können“, kündigte Klaus Gillmann an. Nach Auskunft von Straßen NRW soll auf Höhe der Schulen ein Regenrückhaltebecken gebaut werden, alle Wohnhäuser und die Schulen bekommen „aktiven Lärmschutz“. Am Ende wird die etwas mehr als einen Kilometer lange Umgehungsstraße mit einem Kreisverkehr an die Haßlinghauser Straße angebunden. Die Grünen machten in der Ausschusssitzung deutlich, dass sie auf Höhe der Schulen eine Geschwindigkeitsbegrenzung von Tempo 30 für sinnvoll halten, doch Heike Ischebeck sah hier für Straßen NRW keine Zuständigkeit, die liege bei der Straßenverkehrsbehörde. Auch ÖPNV werde über die Umgehungsstraße fließen, informierte Gillmann, ein großer Parkplatz im Umfeld des Schulzentrums sei dafür vorgesehen.

Baufirma lässt Bäume ersetzen

Für das Straßenbauprojekt werden auch zahlreiche Bäume gefällt, die, so sieht es das Gesetz vor, an anderer Stelle im Stadtgebiet ersetzt werden müssen. Die beiden Vertreter des Landesbetriebs verwiesen bei dem entsprechenden Zeitpunkt für die ökologische Ausgleichsmaßnahme auf die ausführende Baufirma.