Mülheim. . 2018 feierte die Mülheimer Feldmann-Stiftung ihr 30-jähriges Bestehen. Vize-Chefin Ulrike Nottebohm blickt auf die Anfänge zurück.
„Alles richtig gemacht“, sagt Ulrike Nottebohm und schmunzelt. Blickt die 62-Jährige auf das Jahr zurück, in dem die Styrumer Feldmann-Stiftung, deren stellvertretende Leiterin sie ist, ihr 30-jähriges Bestehen feierte, kommt sie zu dem Urteil: „Jede unserer Veranstaltungen während der Festwoche war gut besucht.“
Seit 30 Jahren besteht die Begegnungsstätte in diesem Jahr, ihr Ziel ist damals wie heute dasselbe: die soziale und kulturelle Entwicklung des Stadtteils. Ulrike Nottebohm, die seit 25 Jahren im Team ist, versteht ihre Aufgabe dabei so: „Wir machen Stadtteilkultur. Dabei wollen wir keine fertige Kultur bieten, sondern für alle Kultur zum Selbermachen ermöglichen.“
„Man kennt die Leute über die Jahre, begleitet sie“
Hobbykünstler sind es beispielsweise, die ihre Werke in der Cafeteria an der Augustastraße ausstellen oder Musiker, die in der Feldmann-Stiftung die ersten Akkorde spielen. „Viele der Bands, die schon bei der Eröffnung vor 30 Jahren gespielt haben, haben auch jetzt wieder gespielt – das rührt mich.“ Die Kontinuität, die Verlässlichkeit ist es, die sie so liebt an ihrer Arbeit in dem sozio-kulturellen Zentrum. „Man kennt die Leute über die Jahre, begleitet sie, erlebt ihre Entwicklung mit“, sagt die autodidaktische Grafikerin, die Objektdesign studiert hat.
Wer nun alles in der Festwoche im Frühjahr zu Besuch in der Feldmann-Stiftung war, hat sie daher auch in einer DIN-A-4 großen Dokumentation mit allerhand Fotos und Texten festgehalten. Da sieht man die Vereine wie den Skatclub Feldmann-Stiftung, Nutzergruppen wie den Styrumer Geschichtsgesprächskreis und jede Menge Mädchen und Jungen aus dem Stadtteil beim Internationalen Kinderfest im Park der Augustastraße.
Das Team kennt Hinz und Kunz im Stadtteil
All das zeige, wie bunt Styrum doch sei. Und sie sitzen mittendrin mit der Feldmann-Stiftung, kennen Hinz und Kunz, sind Teil eines breiten Netzwerkes, das sie immer auch weiter knüpfen – Ulrike Nottebohm und ihr Kollege Max Schürmann. „Wenn jemand Neues vorbeikommt auf der Suche nach der passende Gruppe oder dem richtigen Verein, kann ich sagen: Meld dich doch mal da oder dort“, sagt die Eppinghoferin und gesteht: „Wenn das dann passt, geht mir das Herz auf.“
Der schönste Beweis dafür, dass in den drei Jahrzehnten nicht „alles für die Katz“ war, wie Ulrike Nottebohm sagt, ist für sie Folgendes: „Wir machen immer noch dasselbe wie vor 30 Jahren.“ (Be-)greifbar wurde das für die Besucher der Festwoche dieses Jahres: Da standen auf dem Programm Filmabende, eine Ausstellung von Styrumer Künstlern, vorgetragene Dönekes aus dem Stadtteil und jede Menge Spaß für Kinder. Die Strukturen, das Konzept, das damals Ende der 80er Jahre von drei ABM-Kräften entwickelt wurde, trägt bis heute.
Ein Ort, um aktiv zu sein und sich auszutauschen
Ulrike Nottebohm wundert das nicht: „Die Kollegen sind damals durch den Stadtteil gezogen und haben die Leute gefragt: Was wollt ihr? Was braucht ihr hier in Styrum?“ Die Bedürfnisse, sie haben sich trotz Schnelllebigkeit, Internet, Smartphones kaum verändert. Es kommen diejenigen, die einen Ort suchen, um tätig zu werden, aktiv zu sein, um sich auszutauschen. Den finden sie wie vor 30 Jahren bei der Feldmann-Stiftung.
Wie es weitergeht, wenn sie und ihr Kollege in vier Jahren das Rentenalter erreichen, sei noch ungewiss, sagt Nottebohm. Wichtig ist ihr aber: „Jemand sollte es weiterführen. Das muss nicht in unserem Stil sein, sollte aber in unserem Sinne geschehen.“