Mülheim. . Park Open Air am Samstag, Familienfest am Sonntag: Auch wenn am Ende das Wetter nicht mitspielen wollte, fällt die Bilanz positiv aus.

Mit einem großen Open-Air-Fest wollte die Feldmann-Stiftung am Sonntag die Woche zum 30-jährigen Geburtstag abschließen. Die Prognosen der Wetterfrösche führten dazu, dass die Veranstaltung in den großen Saal der Begegnungsstätte verlegt werden musste. Aus diesem Grunde entfielen einige der geplanten Programmpunkte.

Besonders schade war das für die Kleinsten. Denn eigentlich sollte es viele Spielstände und eine Hüpfburg geben. Wenigstens der Malkurs konnte stattfinden. Und auch Clown Ugolino brachte die Kiddies mit seinen Späßen zum Lachen. Das angedachte Hip-Hop-Konzert fiel aber auch ins Wasser. „Da hätten wir 200 Leute erwartet und dafür ist der Saal nicht geeignet“, sagt Ulrike Nottebohm von der Feldmann-Stiftung.

Gassenhauer mit der Prinzengarde Rote Funken

Trübe Stimmung kam im Saal dennoch nicht auf. Dafür sorgte gleich zu Beginn die Prinzengarde Roten Funken, die mit ihrem Musikzug Gassenhauer schmetterte und mit ihrer Minigarde einen lustigen Gummibärchentanz aufführte.

Walter Brückers (92, links) und Hans Kühne (79) waren 1985 für den Umbau des damaligen Bauernhofes federführend.
Walter Brückers (92, links) und Hans Kühne (79) waren 1985 für den Umbau des damaligen Bauernhofes federführend. © Udo Gottschalk

In Erinnerungen schwelgen ließen Walter Brückers (92) und Hans Kühne (79) die Besucher. Sie waren 1985 für den Umbau des damaligen Bauernhofs federführend. „Das war damals eine Ruine“, berichtet Brückers. Als Geschäftsführer des Berufsförderungszentrums Essen hatte er die Idee, die Stadt bei der Sanierung des Gebäudes finanziell zu entlasten.

„Das verfallene Gebäude war für uns das ideale Objekt“

In seinem Hause gab es die erste bundesweite Übungswerkstatt, eine Einrichtung zur beruflichen Qualifizierung für Arbeitslose, die Hans Kühne leitete. „Das verfallene Gebäude war für uns das ideale Objekt“, erinnert sich Kühne. Aus ökonomischen Gründen hätte man das Gebäude abreißen müssen. Für die Arbeitslosen gab es zum Lernen nichts Besseres. „Je kaputter, desto besser“, scherzt Kühne heute. Gerade für den Hattinger ist es ein besonderes Erlebnis, nach 30 Jahren das erste Mal wieder in der Feldmann-Stiftung zu sein.

Wenn auch das Ende der Festwoche zur Umdisposition führte, ist Ulrike Nottebohm mit dem Verlauf der Festwoche zufrieden. „Gleich zu Beginn hatten wir einen wunderschönen Auftakt mit dem internationalen Kinderfest, zu dem 2000 Besucher kamen“, erzählt sie. Ebenso ein großer Erfolg war das Open-Air-Konzert mit sechs verschiedenen Rockbands am Samstag gewesen. „Da hatten wir gut 600 Zuschauer.“ Was sie besonders erfreut: „Alle Gruppen haben bei uns ihre ersten Schritte gemacht.“ Doch auch die kleineren Veranstaltungen seien gut angekommen, so etwa der Geschichtsabend, der zu netten Gesprächen geführt habe.

Konzept: Kultur von unten wachsen lassen

Abschließend hebt sie hervor: „Unser Konzept war es immer, Kultur von unten wachsen zu lassen und nichts aufzupfropfen.“ So soll und wird es bis zum nächsten Jubiläum auch weitergehen.