Oberhausen-Marienviertel. . Eltern der Kita Villa Kunterbunt haben erreicht, dass an der Tannenbergstraße ein Tempo-30-Schild errichtet wird. Doch Raser gebe es immer noch.

Erfolg für die Eltern der Kinder aus der Villa Kunterbunt: Sie hatten den Wunsch geäußert, ihren Nachwuchs morgens sicher zu der Kindertagesstätte an der Tannenbergstraße zu bringen. Jetzt hat die Stadt Tempo-30-Schilder vor dem Zebrastreifen in Höhe des John-Lennon-Platzes aufstellen lassen.

Von den Autofahrern werde oft „keine Rücksicht“ genommen, sagt Martina Brunnert-Münster, Mutter eines Kindes in der Tagesstätte und Initiatorin einer Unterschriftensammlung für die neuen Tempo-30 Schilder. „Wenn man als Autofahrer am Zebrastreifen langsamer fährt, wird man vom Hintermann angehupt und sogar überholt. Und auch während der Fußgängertrainings mit den Kindern wird keine Rücksicht genommen.“

Rücksichtsloses Verhalten

Das rücksichtslose Verhalten mancher Autofahrer ist den Eltern schon lange ein Dorn im Auge. Trotzdem kommen die Temposchilder erst jetzt. Der Zebrastreifen an der Tannenbergstraße sei kein Unfallschwerpunkt gewesen, erklärt Rainer Suhr, Sprecher der Stadt Oberhausen. Somit hätte es auch keinen Anlass für Veränderung gegeben.

Dass zu einer Unfallstatistik keine Fast-Unfälle zählen würden, ist aber kein Beweis für problemlosen Verkehr. Beschwerden über Raser gibt es regelmäßig, diese Zeitung berichtete mehrfach, seit dem Jahr 2000. Grund zum Handeln sah die Stadt nicht, ein Zebrastreifen sei „immer ein Signal zum Langsamfahren“, sagt Rainer Suhr.

Martina Brunnert-Münster hatte einen erneuten Bericht im vergangenen Jahr zum Anlass genommen, die Unterschriften-Aktion ins Leben zu rufen. „Darauf folgte erst mal langes Schweigen, doch jetzt kam ein Brief, dass sich da nach eingehender Untersuchung etwas tun würde.“

Hupend überholt

Das habe sie natürlich gefreut, aber ihrem Eindruck nach würden sich kaum Fahrzeuge ans Tempolimit halten. „Beim Abholen am Nachmittag wurde ich schon wieder hupend überholt“, beschwert sie sich einige Tage später.

Auf Anfrage der Redaktion erklärte die Polizei, sie werde bei ihrer täglichen Arbeit ein Auge auf die Einhaltung des Tempo-30-Gebots haben und gegebenenfalls aktiv handeln, falls das Schild größtenteils unbeachtet bleiben sollte.

Weniger bürokratische Hürden

Den Tempo-30-Schildern könnten bald ähnliche Sicherheitsmaßnahmen an anderer Stelle folgen. Das Bundesverkehrsministerium hat im vergangenen Jahr einen Rahmen geschaffen, der es Straßenverkehrsbehörden erlaubt, solche Zonen ohne größere bürokratische Hürden vor sensiblen Punkten wie Kindergärten, Schulen oder Altenheimen anzuordnen.

Ein Vorschlag hierfür wäre die Kreuzung von Gerichtstraße/ Christian-Steger-Straße. Anwohner Dirk Dahmen erklärt, dass die meisten Autofahrer mit stark überhöhter Geschwindigkeit über die Kreuzung fahren und so Fußgänger gefährden würden. Die Kreuzung gilt als direkte Verbindung zwischen dem Elsa-Brändström- Gymnasium und dem Bahnhof, daher besteht erhöhter Schutzbedarf.