Oberhausen. . Um das Windrad an den Ruhr zu verhindern, wollen sich Anwohner in Oberhausen organisieren. Harte Kritik wird auch am Vorgehen der Stadt Mülheim geübt.

Der Ton in der Auseinandersetzung um ein geplantes Windrad in den Ruhrauen wird rauer. Bei einer Bürgerversammlung auf dem Ruhrdeich, zu dem der SPD- Ortsverein West eingeladen hatte, und der etwas mehr als 100 Bürger gefolgt waren, wurden die Stadt Mülheim, aber auch die hiesige Verwaltung attackiert. Zudem kündigten die Alstadener die Gründung einer Bürgerinitiative an. Eine Klage gegen den Bau eines mehr als 200 Meter hohen Windrads auf der Halde ist ebenfalls nicht ausgeschlossen.

Der Bundestagsabgeordnete Dirk Vöpel (SPD), der auf den Ruhrdeich eingeladen hatte, zeigte sich äußerst unzufrieden mit der Mülheimer Informationspolitik. „Die Mülheimer nehmen die Problematik offenbar nicht wahr“, so Vöpel.

„Das Verhalten der Mülheimer Verwaltung zeugt nicht gerade davon, dass man es auf gute Nachbarschaft angelegt hat“, sprach Manfred Flore, umweltpolitischer Sprecher der Oberhausener SPD-Fraktion, vielen anwesenden Bürgern aus der Seele. Gleichzeitig schonte er jedoch nicht die eigene Stadtverwaltung. „Dass man es immer noch nicht geschafft hat, von den Mülheimern ein entsprechendes Gutachten zu dem Windrad zu bekommen, ist bemerkenswert.“ Generell störe es ihn, dass die Mülheimer ein entsprechendes Gutachten weiter zurückhalten. „So etwas macht man normalerweise nur, wenn man etwas zu verbergen hat“, deutete Flore Unbehagen an.

Guthalten werde zurückgehalten

Aus der Bürgerschaft tat unter anderem Marianne Vier, ehemalige Vorsitzende des Alstadener Bürgerrings, ihren Unmut kund. „Wir stehen hier nicht zum ersten Mal. Schon vor über 20 Jahren haben wir uns an dieser Stelle gegen Planungen der Stadt Mülheim gewandt.“ Nun müssten sich die Anwohner gegen die Pläne zum Bau des Windrads zusammentun.

Dass nicht nur Alstadener von dem beabsichtigten Bauprojekt betroffen sind, das machte Wolfgang Stahl deutlich. Der Duisburger ist Vorsitzender der Siedlergemeinschaft Duisburg, welche die 350 Einwohner der Siedlung Werthacker vertritt – die Häuser liegen eingerahmt von Bahngleisen und den Autobahnen A3 und A40 auf Duisburger Stadtgebiet.

Windrad-Lärm sollte nicht auffallen

„Uns wurde in der Vergangenheit einiges versprochen, es sollte eine Auenlandschaft entstehen“, so Stahl. Der Lärm, der durch den Betrieb eines Windrads entstehen soll, sei damit abgetan worden, dass dieser wegen des Bahn- und Autoverkehrs gar nicht auffallen würde.

Rene Derksen (SPD), der Stadtverordnete für Alstaden-West, lud die Bürger zu einer weiteren Versammlung am kommenden Mittwoch in der Hauptschule Alstaden ein: Dort solle eine Bürgerinitiative gegründet werden. „Sollte sich zudem ein Alstadener bereit erklären, gegen den Bau zu klagen, sollten wir diesem Mitbürger unsere Unterstützung zusichern, auch in finanzieller Form.“