Oberhausen-Alstaden. . Der Alstadener Bürgerring lud zu einer Bustour zu kritischen Ecken im Ortsteil ein. Verkehrsführung, S-Bahnhaltestelle, Windpark und Wildwuchs waren Themen.

Alstaden hat eine Menge Baustellen. Und damit sind nicht nur die Neubauprojekte an Behrenstraße oder Lohmannshof gemeint, sondern auch kleine Ärgernisse des Alltags. Grund genug für den Vorstand des Bürgerrings Alstaden, einen genauen Blick auf die Probleme zu werfen: Etwa 20 Bürger stehen vor der Gaststätte Grieger, um an einer Tour durch Alstaden teilzunehmen.

Jens Kassen, Vorsitzender des Bürgerrings, ist zufrieden. „Wir hatten erst Sorgen wegen der Ferien, aber jetzt sind ja doch viele Leute gekommen.“ Von der Kneipe aus geht’s per Bus zu 16 Stationen. Mit an Board: Peter Klunk, Stoag-Chef, Alstadener und ehemaliger Planungsdezernent, sowie Bezirksbeamte der Polizei. „Wir sind gern gekommen, um uns ein Bild von der Stimmung und den Problemen zu machen. Manche Dinge fallen uns ja auch gar nicht auf“, sagt Bezirksbeamter Christoph Peters.

Unterhalt für S-Bahn zu teuer

Wie zum Beispiel die irreführende Verkehrsführung nahe der Straße Rechenacker. Dort trifft ein Stoppschild auf den abgesenkten Bordstein einer Neubausiedlung und die Vorfahrtsfrage bleibt für die meisten Autofahrer ein Rätsel.

Falschparker im Wendehammer, zu schmale Bürgersteige und verwirrende Beschilderungen notiert Peters: „Wir können zwar konkret nichts ändern, werden aber Vorschläge an die Stadt schicken.“

Ein Thema steht zwar nicht auf der Agenda, wird aber während der Fahrt immer wieder zum Gesprächsmittelpunkt: Der mögliche Bau einer Windkraftanlage auf Mülheimer Stadtgebiet am Ruhrbogen. „Dieses Thema treibt alle um. 250 Meter hohe Windräder vor der Haustür findet wohl niemand gut“, sagt Kassen.

Fehlende Laternen an Fußgängerbrücke

Auch die seit vielen Jahren diskutierte S-Bahn-Haltestelle am Rehmer wird auf der Tour angesteuert. Schon einmal war die Realisierung der Haltestelle gescheitert. „Die finanziellen Rahmenbedingungen waren dafür nicht gegeben. Allerdings liegt dies nicht an den Investitions-, sondern vielmehr an den Folgekosten“, erklärt Peter Klunk von der Stoag. Diese würden sich auf mehr als eine Million Euro jährlich belaufen, so lautet die letzte Schätzung.

Neben den vielen Verkehrsthemen richtet der Bürgerring seinen Blick auch auf die Umwelt. An der Fußgängerbrücke Püttstraße wuchert Unkraut wild über den Weg. Die fehlenden Laternen laden hier nicht gerade zu einem nächtlichen Spaziergang ein.

Am Ende des Tages zeigte sich Jens Kassen zufrieden: „Es war sehr informativ. Für uns war es vor allem wichtig, hiermit ein Zeichen zu setzen, dass wir uns um die Belange des Ortsteils intensiv kümmern.“