Oberhausen. . 160 Jahre alt ist die berühmteste Oberhausener Halde – nun wird sie zum Jubiläum aufgehübscht: Die Halde im Knappenviertel liegt nahe des Centros.
Die Knappenhalde feiert in diesem Jahr ihr 160-jähriges Bestehen. Sie verdankt ihre Existenz der Gründung der Zeche Oberhausen anno 1856. Doch nicht nur das zeichnet sie als Ankerpunkt im Stadtgebiet aus: Sie gilt als höchste Erhebung in Oberhausen. Und: Derzeit haben Mitarbeiter des Oberhausener Gebäudemanagements (OGM) auf der Halde alle Hände voll zu tun. Insgesamt sollen dort in den kommenden Wochen 3495 Bäume und Sträucher gepflanzt werden.
Stadtförster Jürgen Halm erklärt, warum: „In erster Linie werden die letzten Schäden beseitigt, die 2014 der Sturm Ela verursacht hat.“ Viele Bäume vor allem auf dem „Gipfel“ wurden damals wie Streichhölzer abgeknickt. Gefahrenbäume sind längst beseitigt, nun aber müssen auch die gefällt werden, die fernab der Wege betroffen sind, sagt Halm.
Wurzeln halten die Halde
Und dabei muss der Förster die Besonderheit der Halde im Blick haben: „Sie ist sehr steil und besteht nicht nur aus dem Abraum der Zeche Oberhausen, sondern auch aus Trümmerschutt, den die Menschen nach dem Zweiten Weltkrieg dort entsorgt haben.“ Die Folge: Nur schwer und sehr langsam bildet sich Mutterboden. Damit die Halde nicht ins Rutschen gerät, ist eine umfassende Bepflanzung notwendig: „Die Wurzeln der Bäume halten die Halde.“
In früheren Jahren wurden deshalb in den oberen „Etagen“ vor allem Robinien gepflanzt. Halm: „Die sind auch jetzt noch in recht gutem Zustand, und wir müssen sie hegen und pflegen, so lange sie gesund sind.“ Heute werden nur noch selten Robinien gepflanzt, sondern eher heimische Arten wie Hainbuche oder Eberesche. Neben letzteren finden sich im unteren Bereich der Halde auch Eichen und Bergahorne – und einige wenige Ulmen. „Die meisten Ulmen sind aber aufgrund eines Ungezieferbefalls abgestorben, die letzten Reste werden demnächst entfernt“, sagt der Stadtförster.
Für die Wiederaufforstung nach dem Sturm Ela kommen auch Sträucher wie Holunder, Weißdorn oder Haselnuss zum Einsatz. „Totholz, das fernab der Wege liegt, werden wir dort lassen, damit es verrotten kann. Die Bergung der Stämme wäre viel zu kostenintensiv und das Holz bringt nicht viel Ertrag“, erklärt Halm.
Längst ist die Knappenhalde mit ihren rund acht Hektar ein gern genutzter Naherholungsraum. Kummer bereiten dem Stadtförster jedoch die Spuren, die Mountainbiker immer wieder abseits der Wege im empfindlichen Erdreich hinterlassen: „Außerdem finden wir oft große Mengen an Grünabfällen.“
Nach Abschluss der Neubepflanzung wird Halm die Halde genau im Auge behalten: „Dann wird man sehen, ob langfristig vielleicht oben auf der Halde, wo starke Winde herrschen, weniger Bäume, dafür mehr Sträucher gedeihen.“