Oberhausen. Das Geschäft an der Stöckmannstraße 109 wirkt nun hell und freundlich. Ab sofort gibt es dort nicht nur Trödel, sondern auch neue Ware.
Die Fassade mit dunklem Holz und großen Fenstern macht was her. Der Verkaufsraum ist nun hell und freundlich. Der Laden des Tierschutzvereines mit weißen und braunen Regalen und einer strahlenden Schmuckvitrine hat einen leicht edlen Touch abbekommen nach der Renovierung. Dabei sind hier alle Waren gespendet, und wer etwas kauft, unterstützt damit die geschundene Kreatur Tier.
Elend wird immer schlimmer
Eva Jahn, stellvertretende Vorsitzende des Tierschutzvereines und Ansprechpartnerin für den Laden, erzählt zum Beispiel von den Leuten, die sich nacheinander drei Hunde anschafften. „Sie wurden alle mit fadenscheinigen Argumenten wieder abgegeben“, sagt Eva Jahn. Einmal habe die Frau sogar ihren Mann sterben lassen. „Er lebte natürlich noch“, sagt Jahn.
Für die Versorgung solcher „Wegwerftiere“ und viele andere gequälte Geschöpfe kommt wenigstens über den Laden Geld rein, sagt Vereinsvorsitzende Petra Barth. Dabei wurde das Konzept überarbeitet. „Wir führen jetzt auch neue Artikel“, erklärt die Tierschützerin. Neuwertige Kleidung oder Schuhe gehören dazu. Dabei können Kunden so richtige Schnäppchen machen. Da hängt etwa an einem Hundekörbchen noch der Preis. 30 Euro sollte es im Laden kosten. Beim Tierschutzverein gibt es den Korb schon für drei Euro. Eva Jahn spricht von guter Ware für kleines Geld. Und es gibt ein buntes Sammelsurium an Waren. Schuhe, meistens neu, Dekosachen, Elektrogeräte, nicht zu alt, Schmuck, Zubehör rund ums Tier oder CDs.
Noch während der Eröffnungsfeier schleppen Leute Kartons mit Sachspenden für den Laden ins Gebäude. Eva Jahn freut sich. Denn das Elend der Tiere, das es zu lindern gilt, würde immer größer. Sie zitiert Mahatma Gandhi: „Die Größe und den moralischen Fortschritt einer Nation kann man daran messen, wie sie ihre Tiere behandeln.“ „Wenn das so ist, sehe ich schwarz für unsere Gesellschaft“, sagt Eva Jahn. Als jetzt etwa der Bahnhof vernetzt wurde, konnten die jungen Tauben in den Nestern nur gerettet werden, weil ein Arbeiter den Tierschützern Bescheid sagte. Sonst wären die Jungtiere allesamt elend verhungert und verdurstet. Und an der Albertstraße fing der Verein elf Katzen ein, um sie zu kastrieren. Tiere, die selbst oder deren Vorfahren von verantwortungslosen Menschen einfach ausgesetzt worden waren.
Trödelstand auf dem Markt
Aber zurück zum Laden. Wer dort Ware abgeben möchte, kann sich an Eva Jahn wenden, 0178-254 0719. Die Tierschützer holen die Sachen auch ab, wenn jemand nicht selbst vorbeikommen kann. Übrigens werden noch ehrenamtliche Verkäuferinnen für den Laden gesucht. Öffnungszeiten: dienstags und freitags 10 bis 18 Uhr; montags, mittwochs, donnerstags 14 bis 18 Uhr; samstags 10 bis 14 Uhr.
Wer immer samstags auf dem Markt in der Innenstadt ist, der findet dort jeden 1. Samstag im Monat vor der Herz-Jesu-Kirche einen Trödelstand der Tierschützer. Am 5. März geht es wieder los von 7 bis 13 Uhr.