Oberhausen. Die Brüder Björn und Michael Teng übernahmen einst ein Zoofachgeschäft an der Lothringer Straße und machten es zu einem Fachgeschäft für Aquaristik.
Es ist warm in den Geschäftsräumen an der Lothringer Straße 185. „Im Sommer liegt die Luftfeuchtigkeit hier außerdem bei bis zu 90 Prozent“, sagt Björn Teng. „Beinahe tropische Verhältnisse“, erklärt Bruder Michael Teng. Die schaffen die vielen Aquarien, in denen die exotischsten Fische schwimmen. Als die Essener Brüder die Zoowelt Kersting mit ihrer 55-jährigen Historie vor zweieinhalb Jahren übernahmen, spezialisierten sie sich auf Aquaristik.
Nicht nur den Profit sehen
Auf diesem Gebiet macht ihnen keiner ein U für ein X vor, da bewegen sie sich so sicher wie die Fische im Wasser. „Es war unser Traum, ein Geschäft zu eröffnen, in dem es nicht nur um den Profit, sondern um ehrliche Arbeit geht“, sagt Michael Teng. Er selbst war Hobby-Aquarianer mit zuletzt 34 Aquarien. Sein Bruder kümmerte sich um die Aquaristik im Rhein-Ruhr-Zentrum. Die beiden haben also richtig Ahnung, und nicht jeder, der einen Fisch will, bekommt auch einen.
„Viele sehen ein Aquarium nur als Deko-Artikel an, aber ohne ein gewisses Grundwissen geht es nicht“, sagt Björn Teng. Tatsächlich würde ihnen immer noch die Frage gestellt: „Kann ich einen Goldfisch im Glas kaufen?“ Ein entschiedenes „Nein“ ist die Antwort. „Das birgt natürlich das Risiko, das manche Leute nicht wiederkommen“, sagt der Geschäftsmann. Doch Kunden, die ehrlich beraten werden und Freude an ihrem Aquarium haben, sind ihm wichtig. Und solche Kunden scheint es eine Menge zu geben, denn die Brüder begrüßen ständig neue Aquarienfans, beantworten Fragen, erklären, zeigen.
Wildfänge aus Indien
„Wir haben viele Fische hier“, sagt Björn Teng. Zu 99 Prozent seien das Zuchttiere. Nur die noch kleinen Muränen sind Wildfänge aus Indien. Ihre Nachzucht ist bisher nicht gelungen. Der Experte eilt zu einem anscheinend leeren Aquarium. „Entgegen den Darstellungen von blutrünstigen Piranhas sind das richtige Angsthasen“, sagt er, greift ins Aquarium und aus einem Versteck schwimmen zwei verängstigte Fischchen hervor. Piranhas.
In einem anderen Becken stehen Knochenhechte den ganzen Tag herum und warten auf Futter. Schmetterlingsfische hoffen an der Wasseroberfläche auf Fliegen. Elefantenrüsselfische sehen lustig aus. Diskusfische sind schön und viel leichter zu halten als gedacht. Fische über Fische. „Wir haben allein 44 Arten Salmler und 15 Arten Barben. Es gibt auch Fische, die richtig alt werden. Welsarten bis zu 60 Jahre. Und Diskusfische bei guter Pflege bis zu 15 Jahre.
220 Aquarien
Bei den 220 Aquarien der beiden Tengs dauert allein die Reinigung der Scheiben innen und außen acht Stunden, erzählen die Brüder. Sie bieten für Kunden auch Aquarienpflege an und richten die kleinen Unterwasserwelten auf Wunsch ein. „Das größte Aquarium, das wir aufgebaut haben, fasste 1800 Liter und war zwei Meter mal einen Meter mal 80 cm groß“, erzählt Michael Teng.