Oberhausen. Die Flüchtlingsinitiative Stötznerschule zeigte mit einer Feier ihre Anerkennung. Helfer unterstützen neu ankommende und hier lebende Flüchtlinge.

Einfach mal Danke sagen – das wollten die Organisatoren der „Flüchtlingsinitiative Stötznerschule“. Ein „Danke“ für die vielen ehrenamtlichen Stunden, die Helfer seit Wochen in der Gemeinde verbringen, um neu ankommenden und bereits hier lebenden Flüchtlingen zu helfen. Mit Waffeln, Kuchen und Kaffee wurde am Dienstag deshalb insbesondere das Engagement der rund 30 Helferinnen und Helfer rund um die Notunterkunft an der Stötznerschule in der Kirche St. Michael gewürdigt.

„Man kann den Helfern gar nicht genug danken“, sagt Regine Arnold vom gemeinnützigen Kleiderladen „Janne & Pit“, der sich vor allem um Kleiderspenden und Erstaustattungen der Flüchtlinge im Viertel kümmert. Und manchmal sei die Arbeit auch nicht nur anstrengend, sondern durchaus auch eine persönliche Herausforderung: „Vorsichtig gesagt, sind manche Spenden einfach schlimm. Stark verdreckte Kleidung oder richtigen Müll auszusortieren ist nicht sehr angenehm.“ Zum Glück sei das aber nicht die Regel, komme allerdings immer mal wieder vor. „Ansonsten ist das Spendenaufkommen sehr gut“, lobt Arnold. So gut, dass sich seit einigen Wochen die Kleider in der Kirche St. Michael und im benachbarten Gemeindehaus türmen. „Hier springen unsere Ehrenamtler ein und sortieren nach Größe und Geschlecht vor. Wir könnten das mit unseren festen, ebenfalls ehrenamtlich tätigen Helfern im Laden gar nicht alleine leisten.“

Flüchtlinge wurden an Unterkunft "abgeladen"

Auch Peter Broda von der Flüchtlingsinitiative Stötzner ist glücklich über das tolle Engagement der Helfer in seinem Stadtteil. „Ohne die vielen Freiwilligen sähe das hier ganz anders aus.“ Damit kritisiert Broda auch indirekt das Verhalten der Stadt: „Die Zusammenarbeit verläuft nicht immer so optimal. Man hat den Eindruck, die Stadt verlässt sich sehr auf das ehrenamtliche Engagement. Wahrscheinlich liegt das aber eben auch an der Überforderung die in der derzeitigen Situation bei der Stadt herrscht.“

So sei vor einiger Zeit etwa eine Gruppe von Flüchtlingen an der Unterkunft sprichwörtlich abgeladen worden, ohne das ein Sozialhelfer oder andere städtische Bedienstete sich um die Menschen gekümmert hätten. „Da sind unsere Ehrenamtlichen dann schnell eingesprungen“, erzählt Broda. Seither versucht die Initiative auch immer wieder Hilfe bei Behördengängen und Dolmetscher zu organisieren. „Für uns ist es allerdings schwer, ehrenamtlich tätige Dolmetscher zu finden. Dabei wäre es für uns derzeit noch enorm wichtig, noch einige Helfer zu finden, die Kurdisch, Türkisch oder Hocharabisch sprechen“, so Broda.