Oberhausen.. Normalerweise kommen Tiere auf den “Pferde in Not“-Hof in Oberhausen-Königshardt, wenn sie Hilfe brauchen. Doch jetzt benötigt die Einrichtung für alte und kranke Tiere wohl selbst Unterstützung. Am Gebäude wurden erhebliche bauliche Mängel entdeckt, die jetzt für viel Geld repariert werden müssen.
Wer das etwas versteckt liegende Gelände des Vereins „Pferde in Not“ in Königshardt betritt, wird empfangen von einer bunten Schar verschiedener Tiere. Hier haben nicht nur Pferde in Not eine neue Heimat gefunden. Doch derzeit ist der Verein selbst in Not.
Vor wenigen Tagen haben Mitarbeiter des Bauordnungsamtes der Stadt einen Teil der Stallungen geschlossen. Stadtsprecher Uwe Spee: „Es gab erhebliche statische Mängel, es war einfach nicht mehr sicher.“ Ein großes Problem für Susanne Muth, Mitinitiatorin und Vorsitzende des Vereins: „Die Mitarbeiter waren sehr verständnisvoll, hatten aber keine Wahl.“
Weidezelte für den Winter
Sie weiß selbst, dass auf dem Gelände einiges getan werden müsste. Da der Verein jedoch nur der Pächter des Terrains ist, sind den Mitgliedern diesbezüglich die Hände gebunden. Muth: „Es gibt schon länger Probleme mit dem Vermieter. Er hat vor einiger Zeit die Miete erheblich erhöht, so dass wir Privatpferde einstellen mussten, um über die Stallmiete die zusätzlichen Kosten aufzufangen.“
Nun aber steht die kalte Jahreszeit vor der Tür, und da brauchen vor allem die alten Tiere ein Dach über dem Kopf. Andere können auch im Winter draußen bleiben, sind robust genug. Susanne Muth hat eine Lösung gefunden: „Wir müssen auf Vereinskosten Weidezelte anschaffen, damit wir den Tieren Unterstände bieten können.“
Für zehn Pferde und Ponys werden Besitzer oder Paten gesucht
Natürlich sucht Muth seit einiger Zeit eine Alternative für ihren Verein – und die Pferde, die Hunde, die Gänse, die Schweinchen. Noch haben sie alle haben am Rande von Königshardt ein Zuhause. Da ist beispielsweise Hektor, das Pony, das unter einem Sommerekzem leidet. Susanne Muth, die als Tierheilpraktikerin schon vielen Vierbeinern helfen konnte, hat auch ihn wieder hinbekommen. Eine Decke schützt ihn nun vor den Mückenstichen, die das Ekzem auslösen. Und dann ist da „Wibbel“, irgendwie nur noch Haut und Knochen, doch mit einem wachen Blick. Der Senior mit seinen 26 Jahren wird von Helferin Monika Brauhaus aufgepäppelt.
Für etwa zehn Pferde und Ponys, die aus Notsituationen gerettet wurden, suchen die Vereinsmitglieder derzeit neue Besitzer oder Paten, die beim Unterhalt der Tiere helfen.
Dass der Umgang mit Tieren auch Menschen guttut, erlebt Susanne Muth vor allem, wenn Gruppen der ev. und kath. Familienbildungseinrichtungen kommen und die Kinder ihre Scheu vor den Tieren allmählich verlieren.