Oberhausen. Vor 40 Jahren eröffnete der Revierpark Vonderort in Oberhausen-Osterfeld als Naherholungsgebiet. Die heutigen Betreiber, die Prova Unternehmensberatung aus Hamm, sehen Reformbedarf: Bewegungsräume schaffen, Generationen verbinden und pfiffige Veranstaltungen anbieten.

Den vor 40 Jahren eröffneten Revierpark Vonderort wollen die Betreiber als attraktiven Bewegungspark mit Angeboten für alle Generationen aufpeppen, um gegen die zunehmende Konkurrenz anderer Einrichtungen Bestand zu haben.

Dazu setzt die Prova Unternehmensberatung, die den Betrieb seit 2011 führt, unter dem Motto „Mein Revierpark“ auf pfiffige Veranstaltungen, Einbindung von Bürgern sowie die Zugpferde Sole und Sauna.

1974 wurde der Revierpark an der Stadtgrenze als eine Naherholungsstätte eröffnet; er gehört Oberhausen, Bottrop und dem RVR.

„Damals ging es darum, Familien den nahen Ausflug ins Grüne zu ermöglichen“, sagt Prova-Chef Dieter Vatheuer. Heute müsse Aufgabe dieses „Kleinods der Natur“ sein, Bewegungsräume zu schaffen. Er und Jens Vatheuer, Chef der Revierpark GmbH, skizzieren bisherige Erfolge und weitere Ideen – etwa einen Mehrgenerationen-Spielplatz.

Nordpark aufgeben: Erster Weihnachtsmarkt aber im Süden

Der Revierpark Vonderort erstreckt sich rechts und links der Bottroper Straße mit einer Gesamtfläche von 32 Hektar. Die Unternehmensberater von Prova wollen langfristig den nördlichen Parkteil aufgeben und der Natur zurückgeben. Jüngst gab es dort Ärger, weil Vandalen einen leerstehenden Kiosk anzündeten oder Bürger Müllberge abluden.

Holi - Festival

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Konzentrieren will sich die Prova auf den südlichen Teil des Parks, den es seit Januar auch mit einem eigenen Gärtnerteam beackert. Mit Open-Air-Veranstaltungen, Konzerten und besonderen Festivals in den letzten Monaten werde der Park zunehmend bei vielen Menschen bekannter, meint Jens Vatheuer. „Beim Holi-Festival hatten wir über 4000 Besucher“, nennt der Geschäftsführer der Revierpark Vonderort GmbH ein Beispiel. „Erstmals haben wir mit einer Veranstaltung Einnahmen erhalten, das hat es seit 25 Jahren so nicht gegeben.“ Auf den Erfolg wolle man aufbauen: Im Winter ist erstmals ein Weihnachtsmarkt geplant.

Drei weitere Ideen verfolgen die Betreiber: einen Mehrgenerationen-Spielplatz mit Geräten, Räume für Ehrenamtliche sowie neue Lichter am Joggingweg zu schaffen.

Solebad und Sauna sind Zugpferde

Die Zugpferde des Revierparks sind das Solbad und die ausgebaute Sauna-Landschaft. In ihrer Entwicklung steckt für Revierpark-Chef Jens Vatheuer ein „riesiges Potenzial“. Rund 120.000 Menschen besuchen jährlich das Solebad, hinzu kommen 110 000 Sauna-Gäste. Weil für den Ausbau das notwendige Kleingeld fehlt, drehte der Revierpark mit seinen rund 100 Mitarbeitern gekonnt an kleinen Stellschrauben, um neue Gäste zu gewinnen.

Beispiele: Das Außenbecken der Sole wird nun dreimal am Tag mit speziellen Selen angereichert. „Darauf warten die ersten Gäste regelrecht, das Angebot wird gut angenommen“, freut sich Vatheuer. Er hatte auch das Gespräch mit den Trainern gesucht, die am Innenbecken Wassergymnastik anbieten. Konzepte wurden umgestellt, neue Angebote geschaffen: „Wir hatten feste Gästegruppen, die wir nun etwas für neue Gäste aufgedröselt haben.“

Pfiffige Leuchtkonzepte lassen zudem den beliebten Saunagarten nun abends erstrahlen. Und im vergangenen Winter ließ Vatheuer dort auch erstmals ein großes Zelt aufbauen, in dem fehlende Liegeplätze für Saunagäste angeboten werden konnten.

Besonders gut angenommen werde auch der neu eröffnete kleine Shop im Eingangsbereich des Solebads. Die Mitarbeiterinnen am Empfang beraten hier Kunden etwa beim Kauf von Bademode.

Freibad ist das Sorgenkind des Parks 

Das Sorgenkind des Revierparks bleibt das seit Jahren auf der Kippe stehende Freibad. Der Unterhalt des Bades ist aufwendig, Technik und Rohre sind veraltet, Einnahmen aber kaum zu kalkulieren. Bisher scheuen die Städte Oberhausen und Bottrop und der RVR als gemeinsame Gesellschafter die Investition ins Bad.

„Ein Freibad ist etwas, dass sich eine Kommune leisten will“, sagt Unternehmensberater Dieter Vatheuer. Er erklärt: Im Schnitt habe das Freibad lediglich 30 Tage im Jahr geöffnet. Ist es zu kalt oder sind Wolken am Himmel, fehlten aber schnell die Gäste. Der Aufwand, das Bad im September winterfest und im März für die Saison fit zu machen, ist zudem groß. Immer wieder fallen Reparaturen an. Fliesen am Beckenkopf gehen im Winter kaputt, die alte Folie im Beckengrund bekommt oft Risse. Weil auch die Pumpen veraltet sind, können sie in der Saison zudem nicht beliebig oft an- und ausgeschaltet werden.

Die Sanierung des Bades sei notwendig, aus Sicht des Prova-Chefs hat sie aber nicht Priorität: „Um den Revierpark langfristig als Ganzes auf eine gute wirtschaftliche Basis zu stellen, sollten die Sauna und das Solebad gestärkt werden.“

Freizeithaus gut gebucht: „Ort der Begegnung“ soll so bleiben wie bisher

Unter dem Motto „Mein Revierpark“ sei das Freizeithaus an der Bottroper Straße als ein „Ort der Begegnung“ zu verstehen, meint Prova-Chef Dieter Vatheuer.

Im etwas altbacken daherkommenden Freizeithaus feiern Schützen und Karnevalisten; Sammler werden auf einer Vielzahl von kuriosen Börsen fündig; Künstlergruppen stellen im Foyer ihre Werke aus; in angrenzenden Räumen finden erfolgreich Deutsch- oder Zumbakurse statt. Die Auslastung sei bei günstigen Mietpreisen gut, die Kosten seien gedeckt, sagt Vatheuer: „Wir schreiben eine schwarze Null.“ Ausgebaut werden solle das Freizeithaus aber nicht. „Wir wollen nicht in Konkurrenz zu anderen Veranstaltungshallen aufzutreten.“

Entscheidend für das Image des Freizeithauses sei auch das Restaurant im hinteren Teil, dessen Terrasse einen herrlichen Blick auf den Parksüdteil zulässt: „Wir haben hier einen sehr guten Pächter, der eine tolle Anlaufstelle für Gäste schafft und ein langfristiges Konzept verfolgt.“

Umbau der früheren Eislaufhalle birgt große Chancen

Ein jahrelanges Problem am Revierpark Vonderort löst sich dieser Tage auf: Die Stadt Oberhausen lässt derzeit durch die OGM die seit 2009 leerstehende Eislaufhalle für rund 400 000 Euro umbauen. Bis zum Herbst soll dort eine neue Trainings- und Wettkampfstätte für Inline-Skaterhockey entstehen.

Die Revierpark Vonderort GmbH hatte Oberhausen die Halle dazu für einen symbolischen Euro verkauft. Eine vergleichsweise geringe Summe, doch von dem Umbau profitiert der Revierpark aus Sicht der Prova Unternehmensberatung doppelt: Es entsteht ein neuer Ankerpunkt, zugleich verschwindet ein Ärgernis. Denn allein der Betrieb der leerstehenden Halle habe im Jahr bis zu 20.000 Euro gekostet, Vandalen beschmutzten und beschädigten das leer stehende Gebäude immer wieder. Ein Abriss hätte rund 230.000 Euro gekostet.

Zugleich konnten andere Investoren für die Halle trotz wiederholter Versuche nicht gefunden werden. „Es gab immer wieder Interessenten,. doch viele schreckten vor dem Sanierungsaufwand zurück“, sagt Revierpark-Chef Jens Vatheuer. „Wir sind deshalb froh, dass hier durch die Stadt eine langfristige und nachhaltige Nutzung gefunden wurde.“