Oberhausen. Sonntagfrüh um 4.30 Uhr geriet ein Transporter des Sozialkaufhauses von „Help 2007“ in Oberhausen-Sterkade in Flammen. Die Kriminalpolizei ermittelt wegen möglicher Brandstiftung. Für das eng budgetierte Geschäft ist der Brand ein erneuter Rückschlag.
Die Fassungslosigkeit ist groß unter den Mitarbeitern des Sterkrader Sozialkaufhauses: Sonntagfrüh ging ein Transporter des Geschäfts an der Steinbrinkstraße in Flammen auf. Wegen möglicher Brandstiftung ermittelt jetzt die Kriminalpolizei.
Polizei und Staatsanwaltschaft sind nicht nur in diesem Fall eingeschaltet – wiederholt ist das Kaufhaus, das als Ableger des Vereins „Help 2007“ seit 2013 Kunden mit kleinem Portemonnaie gut erhaltene Möbel aus zweiter Hand verkauft, Umzugshilfen anbietet und so soziale Projekte unterstützt, Ziel von Sachbeschädigungen wie zerstochenen Reifen und auch von Ladendiebstählen geworden.
Aufruf: Sponsoren gesucht
„Ich bin menschlich schwer enttäuscht“, sagt Geschäftsführer Martin Meyerratken nach der erneuten Hiobsbotschaft. „Wir schaffen Arbeitsplätze, wollen keine öffentlichen Mittel oder 1-Euro Jobber, sondern wirtschaftlich denken und trotzdem sozial bleiben. Dass das klappt, bekommen wir sehr oft bestätigt. Warum dies nun?“
Meyerratken bittet Sponsoren und Oberhausener Unternehmen händeringend um Hilfe: Auf einem neu anzuschaffenden Transporter sollen Firmen werben können.
Belohnung angekündigt
Ein Sponsor des Sozialkaufhauses bietet 1000 Euro für sachdienliche Hinweise, die den oder die möglichen Brandstifter überführen. Zeugen melden sich bei der Polizei unter 8260.
Oberhausener Firmen, die das Sterkrader Kaufhaus des „Help 2007“-Vereins unterstützen wollen, melden sich bei Geschäftsführer Martin Meyerratken unter 6353 1488.
Sonntagfrüh um 4.30 Uhr ging der Notruf bei Feuerwehr und Polizei ein. Die Brandschützer rückten mit 16 Einsatzkräften aus, um das Feuer im Hinterhof einer Häuserfront im Sterkrader-Zentrum zu löschen. Das gelang auch, weil der Transporter aber auf einem Lüftungsschacht in den Keller stand und damit Rauch ins Gebäude hätte ziehen können, mussten sich die Feuerwehrleute auch Zugang ins Wohn- und Geschäftshaus verschaffen. Das Gebäudeinnere war vom Brand aber nicht betroffen.
„Das hätte ganz anders ausgehen können“, meint Meyerratken. Der Transporter stünde regulär näher an der Hausfassade, nur weil Dachdecker ihren Lastenaufzug auf dem Hof abgestellt haben, sei der Wagen umgeparkt worden. „Ich darf gar nicht daran denken, was passiert wäre, wenn der Wagen näher am Haus gestanden hätte. Möbel brennen gut und über unserem Geschäft befinden sich Wohnungen.“
Rücklagen müssten aufgebraucht werden
Zwar sei der Transporter ein Versicherungsschaden, doch müssten nun auch Rücklagen aufgebraucht werden, um ihn zu ersetzen. Rücklagen, mit denen eigentlich ein zweites notwendiges Fahrzeug angeschafft werden sollte.
In den vergangenen sechs Monaten waren aus diesen Rücklagen schon zweimal neue Reifensätze angeschafft worden, weil sich Unbekannte an dem Möbeltransporter zu schaffen gemacht haben. Meyerratken berichtet darüber hinaus von Diebstählen: Zwei Mitarbeitern seien in den vergangenen zwei Wochen die Mobiltelefone geklaut worden.
Experten der Kriminalpolizei ermitteln, wie es zu dem Brand gekommen ist. Möglich sei auch, dass sich der Transporter entzündet habe. Aus Sicht eines Polizeisprechers müssen die vermeintliche Brandstiftung und die zurückliegenden Reifenstechereien zudem nicht zusammenhängen.