Oberhausen. Eigentlich hätten Gabionen die Böschung zwischen Wald und Handgraben nahe der Weseler Straße in Oberhausen-Sterkrade abfangen sollen. Doch als vor einer Woche Starkregen einsetzte, gab es kein Halten mehr: Etliche Meter aus Gittern und schweren Steinen kippten in den Bachgraben.

Eigentlich hätten diese Gabionen (Steine hinter Draht) die Böschung zwischen Wald und Handgraben nahe der Weseler Straße abfangen sollen. Doch als am Donnerstag vor einer Woche der starke Regen einsetzte, gab es auch für sie kein Halten mehr: Etliche Meter aus Gittern und schweren Steinen kippten in den dahinter liegenden Bachgraben. Verletzt wurde zum Glück niemand.

Ganz schön überrascht von dem Ausmaß des Schadens war Heinz Günter Beermann, Leser dieser Zeitung, auf seiner Radtour, der die Sache bemerkte und die Redaktion informierte. „Offenbar wurden die Gabionen vom Regen unterspült und rutschten dann in den Graben runter“, mutmaßt Beermann, fragt sich jedoch: „Wieso waren sie nicht abgesichert?“

Im Auftrag der Stadt Oberhausen

Der Handbach hat seine Quelle in Königshardt und zieht als Nebenflüsschen der Emscher seine Bahn von Nord nach Süd etwa durch den Sterkrader Stadtwald und den Stadtwald Oberhausen, bevor er am Ende in die Emscher mündet. 500 Meter seines 5,4 Kilometer langen Verlaufs jedoch fließt der Handbach durch Rohre unter der Erde.

Das soll sich nun ändern: Derzeit wird er auf einem Abschnitt von gut 170 Metern im Auftrag der Stadt Oberhausen renaturiert und saniert. Gut eine Million Euro sollen die Baukosten betragen, bei der ebenso der Laubgraben saniert wird.

"Unsere Untersuchungen dauern noch an"

Doch das Projekt ist nicht unumstritten, erzählt Leser Martin Mayerratken, denn „vorher verlief der Bach in einem Rohr versteckt, und es standen dort Bäume. Ich bin noch keinem Bürger begegnet, der von der Renaturierung begeistert war“.Zumal, bedauert der Oberhausener, für den Zeitraum der Bauarbeiten voraussichtlich auch der parallel führende Radweg gesperrt sein muss.

Verantwortlich für die Renaturierungs- und Sanierungsmaßnahmen am Handbach und Laubgraben sind die Wirtschaftsbetriebe Oberhausen (WBO). Geschäftsführerin Maria Guthoff kann allerdings noch nicht sagen, warum die Gabionen in den Graben stürzte. „Unsere Untersuchungen dauern noch an. Vermutlich sind aber die Gabionen vom Starkregen unterspült worden“, bestätigt sie auf Anfrage dieser Zeitung.

Unklar ist jedoch nicht nur, wie hoch die Kosten für die Beseitigung der Schäden ausfallen werden, sondern auch, ob man die Gabionen nicht besser hätte absichern können. Das Ergebnis der Ursachenforschung wird deshalb darüber Auskunft geben, wer diese Kosten am Ende übernehmen muss – die ausführenden Wirtschaftsbetriebe oder ihr Auftraggeber, die Stadt Oberhausen.