Oberhausen. . In Alsfeld baut die GWG eine moderne Siedlung ganz ohne Flachdach. Spitze Giebel, kleine Gemeinschaften, Barrierefreiheit, dazu ein qualitätvoller Ausbaustandard – das führt zu langen Wartelisten. 19 Millionen investiert der genossenschaftliche Bauherr in die sieben Mehrfamilienhäuser.
Stein für Stein räumt die Sterkrader Wohnungsgenossenschaft derzeit mit den Klischees des Genossenschaftsbaus auf.
Für rund 19 Millionen Euro errichtet sie seit Juni 2013 in Alsfeld eine Vorzeige-Siedlung mit sieben Mehrfamilienhäusern, die so gar nicht nach den zweckdienlich verputzten Flachbauten von Genossenschaften aussehen. Spitz laufen die Giebel dieser neuen Mehrfamilienhäuser zu. Metall- und Glasarbeiten geben dunkelrotem Klinkerstein einen schicken Anstrich.
Mit dem Aufzug bis unters Dach
„Wir haben anspruchsvoller gedacht, um ein Quartier für die nächste Generation zu schaffen“, sagt GWG-Chef Olaf Rabsilber. Aufsichtsratschef Bernhard Elsemann ergänzt: „Die Zeit des schnellen und einfachen Bauens ist eben vorbei. Das hier ist die Zukunft.“ Eine erfolgversprechende: Schon jetzt gibt es mehr Interessenten als Wohnungen in der neuen Siedlung. Die ersten drei Häuser sind voll vermietet. Im Dezember ist das erste Haus mit acht barrierefreien Wohnungen, Aufzug, Fernwärmeanschluss, Keller und Stellplatz bezugsfähig.
Mit dem Neubau folgt die GWG dem Credo des NRW-Bauministers Michael Groschek, Marodes abzureißen, um Modernes zu schaffen. Denn errichtet werden die GWG-Mehrfamilienhäuser auf einer rund 18 000 Quadratmeter großen Freifläche, die bis vor wenigen Jahren noch durch fünf graue und veraltete Hochhäuser geprägt waren. Die GWG ließ eines dieser Häuser für rund 1,3 Millionen Euro aufwendig modernisieren. Die übrigen vier grauen Riesen wurden abgerissen. Sozialverträglich, betont Bernhard Elsemann, seien die Häuser leer gezogen worden, die GWG habe keine Kündigungen ausgesprochen.
100 Wohnungen mit 2,5 bis 4,5 Zimmern
Statt bisher 150 Wohnungen werden im Alsfeld bis Ende 2016 nur noch 100 Wohnungen mit 2,5 bis 4,5 Zimmern entstehen. Die Wohnfläche im Quartier verringert sich von 12.000 qm auf 7700 qm. In jeder Haushälfte leben somit maximal acht Parteien, Familien mit Kindern, Senioren und Singles – „wir wollten den Hausgemeinschaftsgedanken stärken“, sagt Olaf Rabsilber.
Die Kaltmiete liegt mit 6,60 Euro/qm zwar über der vorherigen von über 4 Euro. Mit Blick auf vergleichbare Neubauten, in denen Kaltmieten bis zu 8 Euro in mittleren Lagen bezahlt werden, liegt die GWG aber im günstigen Bereich.
Einbruch-sicherere Eingangsbereiche mit Polizei abgestimmt
Mit den neuen Häusern sollen frühere Angsträume verschwinden: Ein alter Garagenhof wird abgerissen und neu gebaut, spezielle Beleuchtungskonzepte und Einbruch-sicherere Eingangsbereiche sind mit der Polizei abgestimmt.
Mit dem Bauvorhaben hat die Sterkrader Genossenschaft bundesweit viel Vorab-Lob erhalten. 2011 wurde Sterkrade als eines von vier Projekten aus ganz Deutschland in einer Bundesarbeitsgemeinschaft der Wohnungsgenossenschaften vorgestellt.