Oberhausen.. Nach 76 Jahren in Oberhausen verabschiedet sich die Familie Remor, die das Eiscafé an der Brandenburger Straße geführt hat. Für viele Sterkrader gehörte die Kugel Eis von Remor zu einem Sommer im Stadtteil stets dazu. Gianpietro Remor sagt „Arrivederci“. Ein Nachmieter ist gefunden

„Arrivederci Sterkrade“ steht auf dem weißen Poster, das im Schaufenster klebt. Das alteingesessene Eiscafé Remor am zentralen Großen Markt in Sterkrade-Mitte hat geschlossen – und zwar über die reguläre Winterpause hinaus.

Nach 76 Jahren in Oberhausen verabschiedet sich die Familie Remor, die das Eiscafé zuletzt an der Brandenburger Straße gemeinschaftlich geführt hat, aus der Stadt. Für viele Sterkrader gehörte die Kugel Eis von Remor zu einem Sommer im Stadtteil stets dazu.

Neueröffnung im Frühjahr

Auch künftig sollen Kunden an der bekannten Stelle Eis kaufen können. Das sagen die Eigentümer des Ladenlokals am Marktplatz zu. Es drohe kein Leerstand, denn ein Nachmieter sei bereits gefunden. „Im Frühjahr, nach der regulären Winterpause, eröffnet dort wieder eine Eisdiele“, heißt es. Vertraglich sei man sich bereits einig.

„Nach vielen glücklichen Jahren in Sterkrade“, so schreibt Gianpietro Remor, seit 1981 Inhaber der Eisdiele, auf dem Poster am Schaufenster, wolle er sein Geschäft in jüngere Hände geben. „Wir möchten uns von ganzem Herzen bei allen Freunden unseres Hauses für die jahrzehntelange Treue bedanken. Es war für uns nicht nur ein Beruf, sondern eine Berufung und eine Freude, Sie mit unserem Eis verwöhnen zu dürfen.“

„Wir bleiben Sterkrade als Anwohner treu“

Gegenüber dieser Zeitung erklärt er, schon länger einen Nachfolger gesucht zu haben. „In der Familie habe ich niemanden, der das Geschäft übernehmen will. Dabei läuft es sehr gut. So gut, dass die Arbeit für mich allein zu viel wurde“, sagt der 59-Jährige. Eine Familie, die in Duisburg ein Geschäft führt, werde nun nach Oberhausen kommen. „Wir bleiben Sterkrade als Anwohner treu“, sagt Remor. Auch wolle er in kleinem Rahmen in der Eis-Branche tätig bleiben.

1937 kam seine Familie nach Oberhausen. Nach dem Krieg verkaufte Remors Vater an der Lothringer Straße sein Eis. In den 1950er Jahren ging er nach Sterkrade, um dort an der Bahnhofstraße sein eigenes Café zu eröffnen. Seit 1981 führte Gianpietro Remor das Café, das seit 1995 an der Brandenburger Straße zu finden ist.

Auf der Facebook-Geschäftsseite im Internet reagieren viele Sterkrader auf die Nachricht. Birte Hagenbruck schreibt: „Schon immer sind meine Oma, Mutter, meine Kinder und ich Gäste bei Euch gewesen. Wir sind absolut traurig!“