Oberhausen. . Vandalismus auf der Halde Haniel nimmt zu. Ehrenamtliche wollen helfen. Auch Unternehmer engagieren sich. Frühwarnsystem mit Notfallnummer

An den gelben Schals wird man sie erkennen, die Mitglieder einer neuen Ehrengarde, die sich für den Erhalt des zuletzt immer wieder von Vandalen zerstörten Kreuzweges auf der als Ausflugsziel so beliebten Halde Haniel einsetzen wird.

Am 14. September wird sich die bis zu 15-köpfige Gruppe bei einem Kreuzerhöhungsfest gründen, zu dem auch der Weihbischof Franz Vorrath die Halde Haniel erklimmen wird. „Die Garde wird hier auf der Halde wachsam sein“, kündigt Hermann-Josef Schepers, stellvertretender Diözesanvorsitzender im Bistum Essen, an. „Der Berg ist aber für uns alle da, deshalb sollte auch jeder von uns die Augen offen halten.“

Im April waren acht der 15 Kreuzweg-Stationen beschädigt worden – nur wenige Wochen, nachdem Auszubildende des Bergwerks Prosper-Haniel den Kreuzweg nach massiven Zerstörungen in Stand gesetzt hatten.

Azubis sanieren Kreuzweg

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Engagierte Bürger wollen Schlimmeres verhindern

15 Kupfertafeln und Arbeitsgeräte aus dem Bergwerk markieren den Kreuzweg, der in den 90er Jahren aus den umliegenden Gemeinden und dem RAG-Bergwerk Prosper-Haniel entstanden ist und heute für die vielen Radfahrer, Spaziergänger und Tagesausflügler zur Halde Haniel gehört wie das Gipfelkreuz, das einst anlässlich des Besuches von Papst Johannes Paul II. gezimmert worden war.

Um Schäden künftig zu verhindern, schart Hermann-Josef Schepers seit April eine stetig wachsende Gruppe von Engagierten um sich. Neben der Ehrengarde sind es Bergmänner, eine Gruppe junger Mountainbike-Fahrer und auch Unternehmer, die durch stete Präsenz, Hinschauen und frühzeitigem Melden und Beseitigen von Schäden Schlimmeres verhindern wollen. Infotafeln mit Notfallrufnummern sind geplant. Schepers hat mit dem Bistum eine Arbeitsgruppe eingerichtet, über die Gelder für den Erhalt des Kreuzwegs bereit gestellt werden sollen.

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Schutzscheiben auf Kupferbildern

Armin Günther ist einer der Unternehmer, die unentgeltlich die im April beschädigten Stationen wieder herrichten. Mit seinem Mitarbeiter Nicolaj Bender ist der Malermeister an diesem Morgen auf die Halde gefahren, um Graffiti-Schmiererei zu beseitigen. „Für mich ist das eine Ehrensache, ich will, dass der Kreuzweg erhalten bleibt“, sagt der 52-Jährige, der seinen Betrieb in der dritten Generation führt.

Beraten will er Hermann-Josef Schepers, wie die Stationen besser gegen Vandalismus gewappnet werden können: Die im April mit Steinen beschädigten Plexiglasscheiben auf den Kupfertafeln etwa sollten dicker sein, rät Günther.