Wenige Wochen, nachdem die 15 Stationen des Kreuzweges an der Halde Haniel nach massiver Zerstörung aufwendig saniert worden waren, haben Unbekannte acht Stationen erneut verwüstet.

Der Katholikenrat der Stadt Oberhausen ist fassungslos angesichts der Zerstörungswut, er ruft Ruhrbischof Franz-Josef Overbeck zur Hilfe auf. Ein Sprecher der Ruhrkohle AG (RAG) stellte gar in Frage, ob der 1995 eingerichtete Kreuzweg an der Grenze von Oberhausen und Bottrop beibehalten werden kann.

Plexiglasscheiben haben die Täter eingeworfen, Holzrahmen beschädigt und Kupferbilder mit Graffiti beschmiert. Der Katholikenrat hat bereits bei der Oberhausener Polizei Anzeige erstattet. „Wir sind tief getroffen von der sinnlosen wiederholten Beschädigung des Kreuzweges und dem absolut fehlenden Respekt vor religiösen Symbolen“, sagen Thomas Gäng und Hermann-Josef Schepers vom Katholikenrat.

Entdeckt wurden die Schäden ausgerechnet bei einem Rundgang, der am Anfang eines geplanten Sicherheitskonzepts für die Halde stehen sollte. Schepers hatte dazu eine Sicherheitsfirma zum Ortstermin eingeladen. Denn erst kürzlich war der Kreuzweg Zeil von Vandalen gewesen. Im Mai wollte das Bistum alle Beteiligten zu einem Treffen einladen – dies, so sagen Gäng und Schepers, sei nun notwendiger denn je. „Wenn wir jetzt nichts unternehmen, haben wir bald keinen Kreuzweg mehr.“ Zuletzt hatten ihn Auszubildende der RAG in rund 800 Arbeitsstunden hergerichtet.

Ratlos reagiert Michael Sagenschneider, Sprecher der RAG am Bergwerk Prosper-Haniel, auf den erneuten Vandalismus-Fall. „Unser Ziel war es immer, den Kreuzweg zu erhalten.“ Ob das künftig gelingen kann, stellte er in Frage.