Oberhausen. . Die Maingroup GmbH Dinslaken will den Gebäudekomplex an der Jagdstraße, renovieren. Dort waren früher Obdachlose untergebracht. Wo aktuell noch eingeschlagene Fenster und Wände mit Graffiti abschrecken, sollen bald schmucke Einfamilienhäuser entstehen.
Seit Jahren stehen die Gebäudekomplexe an der Jagdstraße leer und wurden zum Ärgernis für Anwohner. Sprayer haben sich mit Graffiti verewigt, Fenster sind eingeworfen, Türen vernagelt, auf Wegen stapelte sich Müll. Damit ist es bald vorbei. Die Maingroup GmbH Dinslaken erwarb das Grundstück Ende 2011 vom Vorbesitzer; sie will dort ein großangelegtes Sanierungs- und Umbaukonzept umsetzen. Aus den ehemaligen Obdachlosen-Unterkünften der Stadt werden zwölf schmucke Einfamilienhäuser. Mit einem Investitionsvolumen von 2,5 bis 3 Mio Euro.
Schon im Herbst sollen die ersten Eigentümer einziehen können, erklärte Ralf Nienaber, Geschäftsführer der Maingroup: „Im April erhielten wir die Baugenehmigung. Weil auf dem Gelände Bestandsschutz für die vorhandene Bausubstanz gilt, werden wir darauf aufbauen.“ An jeder Seite stehen dort drei Baukörper. Jeder wird nun in der Mitte bei der bereits vorhandenen Fuge getrennt, so dass aus den verbleibenden Komplexen die zwölf Einfamilienhäuser entstehen können.
Es kann nichts verbaut werden, da Bestandsschutz besteht
„Das Positive am Bestandsschutz ist, dass da nichts verbaut werden kann; es bleibt also grün“, erläutert Nienaber. Die Substanz der Häuser, die in den 1950er Jahren errichtet worden sind, sei gut: „Es handelt sich um soliden Mauerstein und gegossenen Beton mit Eisenkörben. Da wurden noch keine Experimente gemacht wie beispielsweise in den 70er Jahren.“ Die Überplanung des Komplexes sieht denn auch vor, dass 90 Prozent der vorhandenen Wände stehen bleiben werden.
Sowohl die Dächer als auch die Wände werden gedämmt: „Wir packen das gesamte Gebäude in eine Dämmung. Zu diesem Zweck werden auch die Laubengänge verschwinden,“ erklärt Ralf Nienaber. Er hofft, dass er an der Jagdstraße noch ein weiteres Projekt umsetzen kann – ein energetisches Projekt: „Wenn es sich eben rechnet, dann möchte ich dort, so weit es geht, weg von fossilen Brennstoffen. Eine Wärmepumpe wäre als Alternative denkbar.“
Nach Abschluss der Arbeiten werden den neuen Hausbewohnern Wohnflächen von bis zu 200 Quadratmetern zur Verfügung stehen. Im Herbst, so schätzt der Bauherr, könnten die Arbeiten – zu denen auch die Erneuerung des Kanals und die Errichtung von Pkw-Stellplätzen gehört – abgeschlossen sein.
Bis 2006 brachte die Stadt in zwei Komplexen an der Jagdstraße Obdachlose unter. Noch 2000 gab es sogar 16 Standorte für die Unterbringung von Obdachlosen. Nach einer Reform der Betreuung der Betroffenen sank deren Zahl.