Oberhausen. . Obwohl sie schon zu Ostern vorgestellt werden sollten, werden erst im Sommer die Pläne für den Ausbau des Bahnhofs Sterkrade offengelegt. Ärger hat die Deutsche Bahn auch mit einer Bürgerinitiative, die sich für mehr Lärmschutz einsetzt.
Die Eröffnung des Planfeststellungsverfahrens und damit die Beteiligung der Bürger und Anwohner an dem Ausbau der Betuwe-Güterbahnstrecke im Streckenabschnitt Sterkrade bis zur Stadtgrenze Dinslaken ist erneut verschoben worden: Wohl erst nach den Sommerferien – und somit Monate später als angekündigt – ist nun damit zu rechnen, dass die Pläne zu diesem Bauabschnitt als Teil des Infrastruktur-Großprojekts öffentlich ausgelegt werden.
Letztlich verzögert sich damit der Baustart an den Gleisen und auch der Beginn der von vielen Pendlern herbeigesehnten Sanierungsarbeiten am Sterkrader Bahnhofs. Nach den ersten konkreten Bahn-Plänen aus dem Jahr 2003 sollte der Streckenausbau bereits 2010 beendet worden sein.
Die Bahn muss nachbessern
„Wir haben uns ein Mal mehr zu früh gefreut“, meint Manfred Flore, Sprecher der Oberhausener Bürgerinitiative „Betuwe - So nicht.“ Nach den Osterferien, so war zuletzt erwartet worden, sollten die Pläne zum Sterkrader Betuwe-Abschnitt ins Internet gestellt werden, zudem wollte die Bahn bei einer Bürgerversammlung über Streckenausbau und Lärmschutzmaßnahmen detailliert informieren.
Beides verzögert sich nun, weil das Eisenbahnbundesamt die aktuellen Pläne der Deutschen Bahn für den Sterkrader Streckenabschnitt nicht abgenickt hatte. Die Bahn muss deshalb nachbessern - und das nicht zum ersten Mal. In der Vergangenheit mussten unter anderem Verkehrs- und Belastungszahlen nachgeliefert werden. Diese sind wichtig etwa für die Berechnung etwa des Schallschutzes.
Initiative: Keine Billiglösungen
Der Schallschutz gilt als hoch umstrittenes Thema beim Betuwe-Ausbau. Anwohner sorgen sich, dass die Bahn zu günstigeren statt effektiven Varianten greift. „Das wird mit uns nicht zu machen sein“, sagt dazu Initiativensprecher Manfred Flore. „Wir werden laut, wenn uns in Sterkrade in Sachen Lärmschutz nur Billiglösungen angeboten werden.“
Der Zugverkehr auf der Betuwe-Strecke nehme schon jetzt immer weiter zu. „In den Sommermonaten werden viele Anwohner ihre Fenster nicht öffnen und in den Gärten wegen des Bahnlärms nicht sitzen können. Wir wollen Taten sehen, wenn es zu weiteren Verzögerungen kommt, ist die Bundespolitik gefordert“, sagt Flore.
Auch Peter Klunk, Planungsdezernent der Stadt Oberhausen, ist wenig begeistert von der Verzögerung. „Letztlich kann dies aber auch ein Vorteil für die Städte sein, wenn etwa neue Überlegungen beim Schallschutz gemacht werden.“