Oberhausen. Königshardter Gemeinde feiert Barbara-Tag. Alfred Lindemann folgte Patronin schon bis Südafrika.
Eine der ungewöhnlichsten Barbara-Figuren fand Alfred Lindemann in Südafrika. Jahrelang fotografierte der Sterkrader Heimatforscher und pensionierte Bergmann damals auf Reisen Abbildungen der heiligen Barbara, Schutzpatronin der Bergleute.
In dem touristischen Bergwerk-Park bei Johannesburg führten die Kumpel Lindemann aber nicht zu einer Frauenfigur. Da stand ein Mann neben der Tafel, die von der Schutzheiligen berichtete. Schmunzeln musste Lindemann da. „Ob diese Bergleute einer Frau den Schutz ihres Lebens nicht zutrauten?“
Am heutigen Dienstag, 04. Dezember, wird der Namenstag der Schutzheiligen Barbara gefeiert. In Königshardt lädt dazu die Gemeinde der Barbara-Kirche an der Hartmannstraße 83 zum feierlichen Gottesdienst um 19 Uhr ein. Die Gemeinde war 1906 gegründet worden. Wegen des aufstrebenden Kohleabbaus wurde sie unter das Patronat der Barbara gestellt.
Seither findet an jedem 4. Dezember ein Gottesdienst statt, den mittlerweile der Männergesangverein Eintracht Buschhausen, die Bläsergruppe der Musikfreunde Bottrop, die Nachtwächter aus Holten sowie aktive Bergleute und der Traditionsverein Prosper Haniel aus Bottrop mit gestalten.
Wahl zur Bergbau-Schutzheiligen
Die Verehrung der Barbara geht auf die Geschichte einer Frau zurück, die von ihrem Vater enthauptet wurde, weil sie ihren christlichen Glauben nicht aufgeben wollte. Die Wahl zur Bergbau-Schutzheiligen soll im Zusammenhang mit ihrem Patronat gegen den plötzlichen Tod stehen, den gerade Bergmänner unversehens erleiden können.
Wer weitere Barbara-Bildnisse in Oberhausen sucht, der sollte sich an Lindemann halten, der über 1000 Barbara-Darstellungen vor seiner Kamera hatte und auch Oberhausener Bildnisse dokumentierte: So hat die Liebfrauenkirche seit 1961 ein Barbara-Fenster. Lindemann: „Diese Heilige wird für mich als ehemaliger Bergmann immer von besonderem Interesse sein.“ Info: www.alfred-ulrich-lindemann.de