Oberhausen. . Rund 130 Schüler, die Probleme haben sich auszudrücken, bereitet ein Feriencamp auf die vierte Klasse vor. Die Teilnahme ist kostenlos. Trotz Schuldenabbaus gestaltete sich die Finanzierung des Camps reibungslos: „Bildung ist wichtig und kann eben nicht gesperrt werden“, so Eva Fischer vom Jugendamt.
Trotz Sommerferien zieht es rund 130 Drittklässler in die Schule. Lernen statt Freizeit? Nein, an der Robert-Koch-, der Brüder-Grimm- und der Schwarze-Heide-Schule kombinieren Schulsozialarbeiter und Lehrer beides miteinander.
Mit Theater- und Freizeitangeboten beim „Sprachcamp“ fördern sie Schüler, die Sprachprobleme haben – eine Kooperation des Jugendamts, der Arbeiterwohlfahrt, der Caritas, des evangelischen Kirchenkreises und des katholischen Jugendwerks „Kurbel“.
Theaterstück zum Bergfest
Ziel die etwas anderen dreiwöchigen Ferienfreizeit ist es, die Kinder zu einer lebhaften Kommunikation zu ermutigen und ihre Sprachkompetenz zu fördern. So proben die Schüler bereits seit Tagen ein selbst entwickeltes Theaterstück, das sie am nächsten Freitag (27. Juli) beim „Bergfest“ in den drei Grundschulen vorführen. Auch gemeinsames Lesen steht auf dem Programm.
In benachbarten Städten sind Sprachcamps bereits integriert. Auch Oberhausen schließt sich diesem Konzept der individuellen Förderung nun an. In Alt-Oberhausen, Sterkrade und Osterfeld widmet sich jeweils ein Standort Kindern aus drei stadtteilinternen Grundschulen. „Die Kinder sollen während der Ferien mit der Sprache in Verbindung bleiben“, erklärt Eva Fischer vom Jugendamt das Projekt. „Wir wollen so Bildungsbrüche verhindern. Denn Bildung bedingt Sprache.“
Teilnehmer des Camps sind Drittklässler, die eine Sprachförderung benötigen, bevor sie die vierte Klasse besuchen. Gezielt sprechen Schulsozialarbeiter oder Lehrer die Eltern der Kinder an. „Die meisten freuen sich über die Unterstützung“, sagt Fischer.
Die Teilnahme ist kostenlos. Trotz Schuldenabbaus gestaltete sich die Finanzierung des Camps reibungslos, wie Fischer berichtet: „Bildung ist wichtig und kann eben nicht gesperrt werden.“
150 Plätze beim nächsten Camp
Eva Fischer sieht das Camp als Erfolg: „Die Kinder haben überhaupt nicht gemerkt, dass sie neben dem ganzen Spaß gelernt haben.“ Auch René Pascheberg (SPD), Vorsitzender des Jugendhilfeausschusses, ist begeistert: „Eine ganz tolle Möglichkeit für die Schüler.“
Trotzdem müsse das Konzept bis zum nächsten Jahr weiterentwickelt werden. „Wir haben jetzt unsere ersten Erfahrungen gesammelt und können bis 2013 Schwächen ausmerzen“, findet Eva Fischer. Vielen Eltern sei der Urlaub in die Quere gekommen, so dass sie ihre Kinder nicht anmelden konnten.
Die Anmeldungen für das Sommercamp 2013 sollen daher schon nach den Herbstferien beginnen. Eva Fischer möchte dann alle 150 Plätze belegen und auch Schülern anderer Grundschülern die Möglichkeit der Sprachförderung bieten.