Oberhausen. . Eigentümer will Gelände einer Gartenfirma an der Immenstraße für Wohnbebauung sanieren. Grüne haben Bedenken
Wo im Augenblick noch Schuttberge und Müllcontainer das Bild bestimmen, könnten bald schmucke Ein- und Zweifamilienhäuser entstehen – wenn es nach den Plänen des Eigentümers eines Grundstücks an der Immenstraße, der Helmke Immobilien GmbH in Bottrop, geht.
Anders sehen das Vertreter der Grünen-Partei, die Einwände gegen eine verstärkte Bautätigkeit auf dem Gelände haben. Für sie hat der Erhalt möglichst vieler Grünflächen Vorrang vor Neubauten. Das gelte besonders für eine angrenzende von dem Gartenbetrieb genutzte städtische Fläche.
Hochwertiger Wohnstandort
In früheren Jahren war auf dem Areal ein Gartenbaubetrieb ansässig. Dieser ist längst ausgezogen, seit einigen Jahren gehört die Fläche der Helmke Immobilien GmbH. Geschäftsführer Klaus Helmke hofft, dass er das Terrain bald vermarkten kann: „Das Wohnhaus ist bereits abgerissen, jetzt folgen die restlichen Gebäude.“
Im Bebauungsplan Nr. 604, den der Rat der Stadt am 25. Mai 2008 beschlossen hatte, wird eine denkbare Nutzung für das Gelände beschrieben: Mit der Aufgabe des gewerblich geführten Garten- und Landschaftsbaubetriebes biete sich die Möglichkeit, die Fläche zu einem hochwertigen Wohnstandort zu entwickeln.
Nach wie vor Bedarf nach Einfamilienhäusern
Der Standort liegt in der Nähe des Ortsteilzentrums Königshardt, die Siedlungsstruktur im Umfeld wird durch gehobene Ein- und Zweifamilienhausbebauung auf großzügigen Grundstücken geprägt. Dafür bestehe in Oberhausen nach wie vor Bedarf.
Entlang der Pfalzgrafen- und Königshardter Straße geht die Bebauung in offene Landschaft über. Die Flächen des ehemaligen Garten- und Landschaftsbaubetriebes sind überwiegend durch die verlassenen Betriebs- und Gewächshäuser, versiegelte Hof- und Lagerflächen und artenarme Grünflächen charakterisiert.
Oberhausen im Mai 2011 aus der Luft
"Der untere Teil sollte naturbelassen bleiben"
Vorstellbar wäre künftig eine Einfamilienhausbebauung auf großen Grundstücken. Das Plangebiet liegt in der Nähe eines Naturschutzgebietes, der Kirchheller Heide und dem Hiesfelder Wald.
Und das rief die Grünen auf den Plan. Fraktionsvorsitzender Volker Wilke sagt, es gebe Bedenken, wenn die Bebauung ein für diese Gegend vertretbares Maß überschreite: „Im vorderen Teil an der Immenstraße kann durchaus gebaut werden. Auch gegen eine maßvolle Bebauung auf den ohnehin schon versiegelten Flächen der ehemaligen Gewächshäuser haben wir nichts. Aber der untere Teil sollte naturbelassen bleiben.“
Einer Bebauung Grenzen setzen
Und da liege das Problem, denn dieser untere Teil des Areals ist in städtischem Besitz. Wilke: „Der ehemalige Kämmerer hätte das Gelände auch gern verkauft.“ Gegen eine Bebauung dieses Teils des Geländes richten sich die Hauptbedenken der Grünen: „Man muss einer Bebauung auch mal Grenzen setzen und Naturressourcen für die Allgemeinheit erhalten.“ Dennoch, so Wilke, seien auch die Grünen der Überzeugung, dass Oberhausen hochwertigen Wohnraum anbieten müsse. Dazu bestehe im vorderen Geländeteil ja die Möglichkeit.
Für Karsten Helmke steht fest: „Ich werde in den nächsten Wochen das Gespräch mit Verantwortlichen in Oberhausen suchen, um eine Lösung zu finden.“ Er will das Terrain erschließen und in Parzellen verkaufen: „Bauen kann der Käufer in Eigenregie.“ Dadurch könne das Siedlungsbild individueller gestaltet werden.
Die Stadt will sich heute zum Thema äußern.