Oberhausen. . Die Nachtwächter-Uniform hat Manfred Gipmans zwar inzwischen abgelegt. „Jetzt sind die Jüngeren dran“, sagt der 81-Jährige schmunzelnd. Aber da er dieses Amt von 1985 bis 2011 mit Leidenschaft ausübte, verwundert es nicht, dass er seinen Stadtteil Holten heute vor allem aus den Augen des Nachtwächters betrachtet. Machen wir uns also mit ihm auf einen Rundgang, der keinen Anspruch auf Vollständigkeit erhebt und so sprunghaft ist, wie das Leben selbst.
Die Nachtwächter-Uniform hat Manfred Gipmans zwar inzwischen abgelegt. „Jetzt sind die Jüngeren dran“, sagt der 81-Jährige schmunzelnd. Aber da er dieses Amt von 1985 bis 2011 mit Leidenschaft ausübte, verwundert es nicht, dass er seinen Stadtteil Holten heute vor allem aus den Augen des Nachtwächters betrachtet. Machen wir uns also mit ihm auf einen Rundgang, der keinen Anspruch auf Vollständigkeit erhebt und so sprunghaft ist, wie das Leben selbst.
Treffpunkt ist der Holtener Marktplatz. Nach einem kurzen Blick in die Runde, wirft Gipmans ein: „Früher wohnten in Holten vor allem die ärmeren Leute, die hatten vielleicht gerade mal einen Ziegenstall hinterm Haus und ein Spinnrad in der guten Stube, um im Winter über die Runden zu kommen.“ Der kleine Wohlstand sei erst mit der Ruhrchemie eingezogen. „Die Hälfte der Männer hat dort Arbeit gefunden.“
Lieber nach Schmachtendorf zum Markt
Gipmans Augen bleiben am Marktplatz hängen. „Unser Markt findet immer freitags von 14 bis 18 Uhr statt – aber das lohnt sich gar nicht mehr so richtig.“ Fünf bis sechs Stände gäbe es nur noch. Zum Beispiel Fisch, Obst, Kartoffeln, Fleisch – das war’s. „Die meisten Holtener fahren lieber nach Schmachtendorf, da ist die Auswahl besser.“
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Auch die Geschäfte hätten es schwer. Aber immerhin: „Die Nahversorgung ist gesichert, es gibt mehrere Supermärkte, wir haben noch einen Bäcker, einen Friseur, einen Schreibwarenhandel, Apotheken, eine Fahrschule, Ärzte und sogar ein Fahrradgeschäft“, zählt Gipmans auf, bevor er den nächsten Themenwechsel ankündigt: „Wir gehen jetzt aber erst einmal zu unserem alten jüdischen Friedhof an der Vennstraße.“ Von 1714 bis 1933 sei dieser genutzt worden, dann sei er geschlossen worden. Viel mehr könne er darüber nicht berichten. Nur, dass es dort in jüngerer Vergangenheit häufig Probleme mit Vandalismus gegeben habe. „Dann wurde ein Zaun errichtet, jetzt geht es“, sagt Gipmans und blickt auf die Gräber. Die jüdische Gemeinde in Holten sei zwar klein, aber einflussreich gewesen. In der Mechthildistraße 7a gab es sogar eine kleine Synagoge. „Das änderte sich schlagartig mit den Nationalsozialisten und der Reichspogromnacht“, erzählt der Nachtwächter. Sein Vater sei in dieser Nacht mit ihm an der Hand durch Holten gezogen. „Da hingen so viele Tote in den Fenstern, das kann ich bis heute nicht vergessen.“ Die Synagoge wurde und wird seitdem als Wohnhaus genutzt.
Sich füreinander einsetzen
Die Frage nach dem Warum ließ Manfred Gipmans eine eigene Gegenstrategie entwickeln, die man so zusammenfassen könnte: „Augen aufhalten und sich für die Menschen, mit denen man zusammenlebt, einsetzen.“
Auch als Nachtwächter hat er sich daran später immer gehalten. „Die Nachtwächter wurden bereits vor der Verleihung der Stadtrechte im Jahre 1310 urkundlich erwähnt“, erzählt Gipmans stolz. Der letzte Nachtwächter hieß Gerhard Heift, war bis 1925 tätig und Großvater des inzwischen ebenfalls verstorbenen Holtener Chronisten und Malers Gerd Heift. Zur 675-Jahrfeier Holtens ließen Manfred Gipmans, Norbert Schmitz und Franz Schmitz (Franz Schmitz verstarb 2005) diese alte Tradition wieder aufleben. Jedes Jahr gingen sie an den Adventssamstagen durch Holten, sangen ihre Lieder und sammelten für bedürftige Menschen. „Für die Lebenshilfe etwa oder für das Friedensdorf“, erzählt Gipmans. Ihnen zu Ehren gibt es jetzt sogar einen „Nachtwächterweg“ in Holten. Die Straßenschilder reinigt Gipmans selbst – mit Leiter und Wischeimer. „Macht ja sonst keiner.“
Eine fortgesetzte Tradition
Am vierten Adventssonntag findet die Abschluss-Veranstaltung am „Nachtwächter-Denkmal“ statt. „Das ist ein Scherenschnitt, den Peter Schmitz, der Sohn unseres verstorbenen Freundes Franz Schmitz, angefertigt hat.“ Eine Tradition, die Norbert Schmitz nun fortsetzt.
Die Evangelische Stiftung Hephata hat im Rekordtempo an der Einmündung der Johann-Tombers-Straße in den Stadtgraben ein neues Wohnhaus für behinderte Menschen errichtet. „Ein guter Trend“, wie Manfred Gipmans meint.
Schalke-Fan im blau-weißen Haus
Die Krumme Straße zählt zu den schönsten Gassen in Holten. Idylle pur ist hier zu finden. Teils schmuck restaurierte Fachwerkhäuser und – wie Manfred Gipmans sagt, das wohl „einzige Schweinedenkmal Deutschlands“ am Hause der ehemaligen Schweinehandlung von Gret Krusemann in Höhe der Nummer 21. Nur wenige Schritte dahinter ist das älteste Haus von Holten zu bewundern: Fachwerk vom Feinsten in augengefälligem Blau-Weiß gestaltet. „Das Haus stammt aus dem Jahr 1691 und der Besitzer ist Schalke-Fan, was sonst?“, lacht Gipmans.
Noch eine Anekdote fällt ihm beim Anblick der Evangelischen Kirche ein. Die Glocken hätten Edelfrau Mechthild von Holte (1230 - 1307) einst das Leben gerettet.“ Sie soll sich im nahen Moor verlaufen und den Weg zum Kastell nicht mehr gefunden haben. „Der Turmvogt ließ die Glocken läuten, da fand sie doch noch zurück.“ In Erinnerung an diesen Vorfall ertönt noch heute jeden Abend um 21 Uhr das Mechthildis-Läuten. Das Kastell beherbergt inzwischen die Bürger-Schützen-Gilde Holten 1308 e.V. „Der Verein hat die im 12. Jh. erbaute Burg restauriert“, so Gipmans. Es beherbergt heute sogar eine Schießsportanlage. Auf dem Vorplatz findet das alljährliche Schützenfest statt.
Shoutbox 100 Dinge Oberhausen
117 Meter misst das Wahrzeichen der Stadt: der Gasometer.
Als erste Stadt des Ruhrgebiets weihte Oberhausen 1949 nach dem Krieg ein neues Theater ein.
Oberhausen ist einer der meistgenannten Namen im Verkehrsfunk. Im gleichnamigen Autobahnkreuz treffen sich die Ost-West- und Nord-Süd-Traversen
A 2 und A 3.
Dank der St.-Antony-Hütte im Stadtteil Osterfeld gilt Oberhausen als "Wiege der Ruhrindustrie". Es war die erste Eisenhütte im Revier - hier floss 1758 erstmals Roheisen.
1928/29 wurde der Gasometer zur Speicherung von Hochofengas gebaut, nach der Stilllegung Anfang der 1990er Jahre wurde er zu einer Ausstellungshalle mit Aussichtsplattform umfunktioniert.
Oberhausen verfügt über vier Eisenbahn-Anschlüsse: den Hauptbahnhof, den Sterkrader und den Holtener Bahnhof sowie den Bahnhof Osterfeld Süd.
Lothar Kobluhn vor Gerd Müller: In der Saison 1970/71 wurde der Mittelfeldspieler von Rot-Weiß Oberhausen mit 24 Treffern Torschützenkönig in der ersten Fußball-Bundesliga.
Oberhausen ist die Heimstatt der Oberhausener Kurzfilmtage. Seit 1954 kommen alljährlich Fans des Kurzfilms aus aller Welt in die Stadt.
950.000 Besucher haben die Ausstellung „Sternstunden – Wunder des Sonnensystems“ im Gasometer gesehen. Sie war die erfolgreichste Ausstellung im Gasometer.
Am 30. Juni 2010 hatte Oberhausen 212.717 Einwohner, davon 103.155 Männer und 109.562 Frauen.
Die Stadt schätzt, dass ausgehend von einem errechneten Bevölkerungsbestand von 213.203 Einwohnern im Dezember 2010 diese Zahl im Jahr 2025 auf unter 200.000 gesunken sein wird.
Luise Albertz amtierte von 1946 bis 1948 und von 1956 bis zu ihrem Tod im Jahr 1979 als Oberbürgermeisterin von Oberhausen. Ihr Spitzname: "Mutter Courage des Ruhrgebiets".
Im Vereinslogo des SC Rot-Weiß Oberhausen prangt ein vierblättriges Kleeblatt. Als "Kleeblätter" kennen Fußball-Fans daher den Verein.
Die Stadt Oberhausen verfügt insgesamt über rund 1.400 Hektar Park-, Grün- und Waldflächen.
Größtes Idol von Rot-Weiß Oberhausen ist Willy Jürissen. Der Torwart absolvierte in den 30er Jahren sechs Spiele für die Deutsche Fußball-Nationalmannschaft.
2010 war Oberhausen Teil der Europäischen Kulturhauptstadt Ruhr.2010.
Die Zahl der Übernachtungen hat sich seit Anfang der 90er Jahre von circa 40.000 auf inzwischen über 230.000 fast versechsfacht.
Die Siedlung Eisenheim in Oberhausen ist die älteste Arbeitersiedlung des Ruhrgebiets und eine der ältesten erhaltenen Arbeitersiedlungen in Deutschland. 1846 wurden die ersten Häuser errichtet.
Die nach dem Krieg verbliebenen 38 Häuser sollten Ende der 1960er Jahre abgerissen werden. Der erfolgreiche Widerstand der Anwohner wurde durch Professor Roland Günter federführend unterstützt.
Im Sea Life-Aquarium am Rande des Centro sind 20.000 Tiere von Rochen bis zu Seepferdchen in 50 verschiedenen Becken zu bestaunen. Das größte Becken fasst 1,5 Millionen Liter.
13.000 Besucher fasst die Veranstaltungshalle König-Pilsener-Arena. 800.000 Besucher lassen sich jährlich von Konzerten und Stars begeistern.
Oberhausen ist bundesweit die einzige Großstadt dieser Größenordnung ohne eigene Universität oder Fachhochschule.
Das CentrO ist ein 70.000 Quadratmeter großes Einkaufszentrum mit 200 Einzelhandelsgeschäften und mehr als 23 Millionen Besuchern im Jahr.
In der historischen Walzhalle der ehemaligen Zinkfabrik Altenberg zeigt das Rheinische Industriemuseum die Dauerausstellung „Schwer.Industrie“ zur Geschichte an der Ruhr.
Krake Paul war das berühmteste Orakel der Welt. Bis ins Finale tippte er die Spiele der deutschen Fußball- Nationalmannschaft bei der WM 2010 richtig - inklusive des verlorenen Endspiels.
Der ehemalige Wasserturm des Oberhausener Hauptbahnhofs, eins der Wahrzeichen der Stadt, ist seit dem 1. Mai 2010 offiziell ein Hotel mit einigen wenigen Betten.
Der Regisseur Christoph Schlingensief, 1960 in Oberhausen geboren, starb 2010. Der Versuch, die Oberhausener Straße Am Altmarkt nach ihm zu benennen, scheiterte.
Gescheitert sind die Versuche, Spitzenvereine in der Kö-Pi-Arena anzusiedeln: Der Eishockey-Verein Revierlöwen Oberhausen spielte in der DEL und ist inzwischen aufgelöst.
Das Schwimmbad Aquapark erinnert an die große Kohle- und Stahltradition der Stadt: Im Innern steht ein 18 Meter hoher, als Förderturm gestalteter Sprungturm.
Auf dem Arena-„Walk of Fame" sind besonders erfolgreiche Stars wie Paul McCartney, David Copperfield, Santana, Kylie Minogue, Kiss oder Joe Cocker verewigt.
Schauspieler Will Quadflieg wurde 1914 in Oberhausen geboren. Er verstarb 2003. Nach Quadflieg ist der Platz vor dem Oberhausener Theater benannt.
Das 1894/95 als eine der ersten Badeanstalten des Deutschen Kaiserreiches erbaute Ebertbad ist seit 1998 Spielstätte für die Elite des deutschen Kabaretts.
Die Marina Oberhausen am Rhein-Herne-Kanal bietet Platz für bis zu 60 Sportboote.
1999 war Oberhausen Gastgeber der Landesgartenschau "Olga". Auf dem Gelände steigt jährlich das zweitägige Gratis-Open-Air-Festival "Olgas Rock", zu dem über 10.000 Besucher kommen.
Das Motorschiff "Baldeney" der Weißen Flotte Essen verkehrt zu regelmäßigen Fahrten über den Rhein-Herne-Kanal von Oberhausen über Bottrop und Essen bis Gelsenkirchen.
Die Zahl der Hotelbetten hat sich seit 1996 von 600 auf über 1.500 Betten fast verdreifacht.
Das Empfangsgebäude des Hauptbahnhofs mit seiner alten Eingangshalle ist ein Beispiel funktional-sachlicher Architektur der späten 1920er Jahre.
Am Centro stehen Autofahrern 14.000 kostenlose Parkplätze zur Verfügung.
Das Zentrum zwischen Hauptbahnhof und Rathaus ist eine in Deutschland einzigartige Parkstadt, die von 1900 bis in die 1930er Jahre entstanden und bis heute in ihrer Substanz erhalten ist.
Die Baukosten für die König-Pilsener-Arena lagen bei 45 Millionen Euro. Die Bauzeit betrug 14 Monate.
Direkt an der Marina liegt auch die Miniaturwelt Oberhausen. 80 Modellbahnzüge verkehren hier im Ruhrgebiet der Jahre 1965 bis 1970 entlang von 4800 Metern Gleisen.
Der Kaisergarten mit einem Anleger für Flusskreuzfahrtschiffe und einem Wohnmobilstellplatz ist mit 28 Hektar der größte Park in Oberhausen und ein begehrtes Ausflugsziel.
Im ersten Jahr glänzt der Aquapark mit Zahlen: Mit Umsatzerlösen von über 1,7 Millionen Euro und 393.354 Besuchern bis Ende November 2010 wurden alle Erwartungen übertroffen.
Das 1928 nach Entwürfen des Architekten Otto Scheib entstandene Bert-Brecht-Haus erinnert an das fünf Jahre zuvor erbaute Chile-Haus in Hamburg und wird derzeit zum „Haus der Kulturen“ umgebaut.
400 Meter lang ist die gastronomische Promenade des Centro. Bei schönem Wetter locken 4000 Plätze in der Außengastronomie.
Die Zeche Oberhausen wird im Jahr 1854 abgeteuft.
Der Radweg Eisen.Straße Oberhausen streift auf 21 Kilometern Länge insgesamt 41 Orte der Oberhausener Industrie- und Siedlungsgeschichte wie das Industriemuseum oder die St. Antony-Hütte.
Das Schloss Oberhausen mit seiner klassizistischen Architektur gab dem Bahnhof und damit der späteren Stadt den Namen. Es wurde in den Jahren 1804 bis 1818 erbaut.
Die Gemeinde Oberhausen wird 1862 gebildet.
Oberhausens Rathaus - im Volksmund auf dem "Galgenberg" - wurde 1930 fertiggestellt.
Als erster städtischer Verkehrsbetrieb in Deutschland nahm die Oberhausener Straßenbahn 1897 ihren Betrieb auf.
Besondere Attraktion des Kaisergartens ist das Tiergehege mit rund 120 heimischen Arten.
1929 werden Osterfeld und Sterkrade nach Oberhausen eingemeindet.
Während die Zahl der ankommenden Gäste in ganz Nordrhein-Westfalen 2009 um 2,4 Prozent auf 17,2 Millionen zurückging, wuchs sie in Oberhausen zweistellig um 11,3 Prozent auf 167.809.
Stadtrechte werden Oberhausen 1874 verliehen. Selbstständiger Stadtkreis wird man 1901.
Ab 1975 werden Hochöfen, Stahl- und Walzwerke etappenweise stillgelegt. 1987 endet in Oberhausen die Zeit der Schwerindustrie endgültig.
Die Gesamtfläche des Stadtgebietes beträgt 77,11 Quadratkilometer.
Das Rathaus des ehemals selbständigen Osterfeld wurde 1894 fertig gestellt und angesichts der rasant wachsenden Bevölkerung schon sechs Jahre später zum ersten Mal erweitert.
Am 13. Oktober 1968 wurde der Straßenbahnbetrieb in Oberhausen eingestellt. Seit dem Juni 1996 fährt sie wieder und verbindet Mülheims Innenstadt mit dem Oberhausener Norden.
Oberhausen hat drei Stadtbezirke. In Alt-Oberhausen lebten 2010 91.659, in Sterkrade 82.662 und in Osterfeld 38.396 Menschen.
Das Kastell Holten wurde 1188 erstmals urkundlich erwähnt.
Sport- und Grünanlagen als Erholungsfläche nehmen 7,636 Quadratkilometer ein. Das sind 9,9 Prozent des Stadtgebiets.
Burg Vondern, ein bedeutender spätgotischer Profanbau im Osten der Stadt, wurde um das Jahr 1600 erbaut.
1808 schlossen sich drei Eisenhütten zusammen. Sie bildeten die Keimzelle des Konzerns Gutehoffnungshütte (GHH).
Das Stadttheater wurde am 15. September 1920 mit Grillparzers "Sappho" eröffnet.
Nach elf Spielzeiten wurde Klaus Weise von Johannes Lepper als Intendant abgelöst. Heute führt Peter Carp das Theater.
Im Jahr 1847 wurde die Bahnstation Oberhausen an der Cöln-Mindener Eisenbahn eröffnet.
Der höchste Punkt der Stadt liegt 77 Meter über NN, der tiefste 24 Meter über NN.
Die Wohnsiedlung Grafenbusch wurde zwischen 1910 und 1923 nach Plänen des Architekten Bruno Möhring als so genannte „Beamten-Kolonie“ für leitende Angestellte der früheren Gutehoffnungshütte (GHH) gebaut.
In Oberhausen lebten 2010 insgesamt 24.243 Ausländer, 12.419 Männer und 11.824 Frauen.
Der Friedensplatz wurde zu Beginn des 20. Jahrhunderts auf einer Industriebrache der in Konkurs gegangenen Styrumer Eisenhütte angelegt.
Seit 2007 hat Oberhausen einen eigenen Radiosender: Aus Antenne Ruhr wurden die Wellen Radio Mülheim und Radio Oberhausen.
Die Übernachtungszahl sank 2009 landesweit um 3,1 Prozent auf 40,2 Millionen. In Oberhausen verbuchten Hotels und Gasthöfe ein Plus von 4,8 Prozent auf 260.048 Übernachtungen.
Die Stadtgrenze beträgt insgesamt 53 Kilometer und grenzt an die Städte Mülheim an der Ruhr, Essen, Bottrop, Dinslaken und Duisburg.
Das 1927 eingeweihte Stadion Niederrhein fasst heute 21.000 Zuschauer. Die beiden überdachten Tribünen haben zusammen 4200 Sitzplätze.
In einer früheren, 1907 erbauten, ehemaligen Thyssen-Kraftwerkshalle wurde 1993 eine Großdiskothek eingerichtet: die Turbinenhalle.
Die größte Ausdehnung in der Ost-West-Richtung beträgt 10,7 km, in der Nord-Süd-Richtung 14,6 km.
Die Sterkrader Fronleichnamskirmes ist eine der größten Innenstadt- und Straßenkirmessen Deutschlands. Alljährlich wird mit bis zu einer Million Besuchern gerechnet.
Das Metronom Theater ist eine Spielstätte des Entertainment-Riesen Stage Holding am CentrO. Es erlebte am 18. Dezember 2005 seine Premiere mit dem Erfolgsmusical „Die Schöne und das Biest“.
Eins der weltweit führenden Chemieunternehmen, die Oxea GmbH, ist mit dem Werk „Ruhrchemie“ in Oberhausen vertreten.
Das Haushaltsdefizit der Stadt beträgt 187,7 Millionen Euro. Damit ist Oberhausen die höchstverschuldete Stadt des Landes.
Die Baumeister-Mühle in Oberhausen-Buschhausen wurde 1848 errichtet. Nach umfangreichen Renovierungsarbeiten ist die Turmwindmühle wieder voll funktionstüchtig.
Eine Besonderheit sind die großen Karnevalsumzüge in der Stadt. Der Kinderzug zieht am Karnevalssamstag durch Osterfeld. Der Hauptzug windet sich am Karnevalssonntag durch die Innenstadt.
Oberhausen hat außerdem zwei kleine Karnevalzüge, die am Rosenmontag verkehren: am Vormittag durch Alstaden und am Nachmittag in Vondern.
Der Lichtburg-Filmpalast mit seinen heute fünf Sälen und circa 900 Sitzplätzen besteht seit 1932.
Am unteren Ende der Marktstraße öffnet sich die streng geometrische Straßenführung zum Altmarkt. Hier findet rund um die 1876 errichtete Siegessäule ein täglicher Frischemarkt statt.
Die Stadt pflegt sechs Städtepartnerschaften: Middlesbrough (Großbritanien), Saporisha (Ukraine), Carbonia und Iglesias (Italien), Mersin (Türkei), Freital (Sachsen).
Auf der Grenze zwischen Oberhausen und Bottrop liegt der Revierpark Vonderort. Auf dem 32 Hektar großen Gelände gibt es unter anderem ein Solbad.
Der ehemalige Wasserturm der GHH wird von einem Hochbehälter gekrönt, der über drei Druckstränge mit Wasser aus der Ruhr gefüllt wurde. Im Turm befindet sich heute ein Vermessungsbüro.
Oberhausen ist die Heimatstadt des früheren Kabarett-Duos Gerburg Jahnke und Stephanie Überall. Ihrer Stadt haben sie mit dem Lied "Oberhausen" ein musikalisches Denkmal gesetzt.
In der Gedenkhalle in einem Seitenflügel des Schlosses Oberhausen wird die Dauerausstellung zur "Geschichte der Verfolgung und des Widerstandes in Oberhausen während der Zeit des Nationalsozialismus" gezeigt.
In der Stadt gibt es fünf Gymnasien, benannt nach Elsa Brändström, Heinrich Heine, Bertha von Suttner, Freiherr vom Stein und Sophie Scholl.
Das „alte“ Sterkrader Rathaus wurde 1888 für die Bürgermeisterei Sterkrade, Holten und Buschhausen im Stil des Neo-Renaissance fertig gestellt.
Die Gemeinschaftsmüllverbrennungs- anlage gehört dem Entsorger Remondis und den Städten Duisburg und Oberhausen. Der Strombedarf von 60.000 Haushalten der Stadt kann durch die GMVA gedeckt werden.
Das ehemalige Hauptlagerhaus der GHH entstand nach einem Entwurf des Architekten Peter Behrens - ein Beispiel des Backstein-Expressionismus im schwerindustriellen Umfeld.
Am zentralsten Verkehrsknotenpunkt der Stadt, dem Werksgasthaus, treffen sich mit der Essener, der Duisburger und der Mülheimer Straße zwei Bundesstraßen: die B 223 und die B 231.
Der ehemalige Bauernhof Haus Ripshorst beherbergt das Informationszentrum für den Emscher Landschaftspark. Haus Ripshorst ist gleichzeitig Dokumentationszentrum, Archiv und Ideenwerkstatt.
Für das städtische ÖPNV-Unternehmen Stoag waren 2009 72 Solobusse, 59 Gelenkbusse, sechs Straßenbahnen und ein Historischer Triebwagen unterwegs.
Im Kulturzentrum Druckluft in der Nähe des Hauptbahnhofs schaffen sich Jugendliche seit 1979 bis heute eine eigene Plattform für ihre Belange. Regelmäßig gibt es Discos und Konzerte.
Die Marktstraße ist mit 1,4 Kilometern die längste Einkaufsstraße in Oberhausen. 90.000 Einwohner im Umkreis und 8 Mio. Besucher jährlich decken hier mehr als nur den täglichen Bedarf.