Oberhausen. . Am frühen Morgen berieten die Zugleiter in Vondern über den Rosenmontagszug. Letztlich gab es viel Sonne. Nicht nur der Prinz hält die Entscheidung für richtig

Die Entscheidung fiel in den Morgenstunden: Nach der amtlichen Warnung des Deutschen Wetterdienstes (DWD) vor Sturmböen sagte die KG Blau-Gelb Vondern als Veranstalter den traditionellen Rosenmontagszug in den Gassen des Ortsteils ab.

„Die Entscheidung ist uns natürlich nicht leicht gefallen“, sagt die Sprecherin des Karnevalsvereins Anke Hennecke. „Das hat uns allen weh getan.“ Insgeheim habe der Karnevalsverein gehofft, die Entscheidung in die Mittagsstunden verlagern zu können, doch eine zeitnahe Abstimmung mit Polizei und Ordnungsdiensten machte eine morgendliche Entscheidung nötig: „Um halb neun Uhr hat sich der Vorstand beraten und den Zug abgesagt.“ Zuvor hatten bereits Feuerwehr und Ordnungsamt die deutliche Empfehlung ausgesprochen, die Züge abzusagen. Fast zeitgleich sagten auch die Narren in Essen und Düsseldorf ihre Umzüge ab.

Klare Unterstützung von den Karnevalsvereinen

Der Deutsche Wetterdienst formulierte am Rosenmontag auch für das Oberhausener Stadtgebieteindeutig: „In Schauernähe muss mit schweren Sturmböen bis 100 km/h gerechnet werden.“

Nicht alle potenziellen Zugbesucher waren mit der Entscheidung einverstanden, was wohl zusätzlich dadurch genährt wurde, dass Oberhausen zu den geplanten Zugzeiten von einer unwetterartigen Witterung verschont blieb. Um kurz vor 15 Uhr, dem eigentlichen Startzeitpunkt für den kleinen Veedelszug, schien sogar die Sonne über der Burg Vondern.

Von den Karnevalsvereinen gab es indes klare Unterstützung. „Die Zugabsage war alternativlos“, sagt Prinz Thomas I., der gerne seinen letzten Auftritt im Straßenkarneval in Vondern gefeiert hätte. „Aber es gibt nun einmal einen Zeitpunkt, an dem man eine Entscheidung treffen muss. Und diese war richtig. Das zeigt zugleich, dass der Mensch die Natur nun einmal nicht beeinflussen kann.“

"Sicherheit geht ganz klar vor"

Auch von Anliegern in Vondern gab es Zustimmung für die Zugabsage. So sagte eine Anwohnerin: „Das ist alles richtig gedacht. Wenn hinterher doch etwas passiert, dann ist der Verein der dumme, der dafür gerade steht!“ Hintergrund: Da beim Rosenmontagszug, anders als beim Kinderkarnevalszug in Osterfeld und dem Zug in der Innenstadt, nicht der Hauptausschuss, sondern die KG Blau-Gelb Vondern als Verein Veranstalter ist, fiel auch hier die Entscheidung.

Hennecke: „Sicherheit geht ganz klar vor. Es reicht schon, dass sich am Wegesrand durch eine Böe ein großer Ast löst.“ Statt auf der Straße feierten die Vonderner in der Burg ihren Senatsempfang. Die übrig gebliebene Kamelle wird das Prinzenteam übrigens wohl an karitative Einrichtungen spenden.