Oberhausen. . Nach der Sturmwarnung fuhren die Karnevalswagen nicht durch Oberhausen-Alstaden. Breite Zustimmung für die Entscheidung. „Kleiner Umzug“ durch Partykneipe
Es waren einige Telefonate, dann stand am frühen Montagmorgen fest: Der Pöstertreck muss in diesem Jahr in den Gassen von Alstaden ausfallen. Nach der amtlichen Warnung des Deutschen Wetterdienstes (DWD) vor Sturmböen sagte die KG Rot-Grün Wagaschei als Ausrichter den kleinen Veedelszug kurzfristig ab.
So formulierte die Alstadener Gesellschaft in den Morgenstunden: „Diese Entscheidung fiel uns sehr schwer, ist aber unter den jetzigen Umständen notwendig. Im Moment herrscht die sprichwörtliche Ruhe vor dem Sturm.“
Feuerwehr und Ordnungsamt hatten die deutliche Empfehlung formuliert, den Umzug ebenso wie den Rosenmontagszug in Vondern nicht fahren zu lassen. Die Alstadener handelten nach kurzer Rücksprache sofort: „Sollte durch die heftigen Sturmböen etwas passieren, wir würden uns im Nachhinein immer Vorwürfe machen, keine Vorsorge getroffen zu haben.“ Für die Entscheidung gab es unter den Karnevalsvereinen eine breite Zustimmung, auch wenn es letztlich in Oberhausen zur Zeit des Umzuges keine unwetterartige Witterung und zwischendurch sogar Sonne gab. „Die Zugabsage war alternativlos“, sagt Prinz Thomas I. „Es gibt nun einmal einen Zeitpunkt, an dem man eine Entscheidung treffen muss. Und diese war richtig. Das zeigt zugleich, dass der Mensch die Natur nun einmal nicht beeinflussen kann.“
Wurfmaterial als Spende
Wolfgang Günther von der Karnevalsgemeinschaft Alstadener Bären: „Auch von unserer Seite gibt es für die Absage die volle Unterstützung. Gerade am Fröbelplatz gibt es viele Bäume. Da reicht ein herabstürzender größerer Ast schon aus.“ Da beim Pöstertreck, anders als beim Kinderkarnevalszug in Osterfeld und dem Zug in der Innenstadt, nicht der Hauptausschuss, sondern die KG Grün-Rot Wagasche als Verein Veranstalter ist, fiel auch die Entscheidung über die Absage hier. Der Hauptausschuss Groß-Oberhausener Karneval hatte ebenfalls eine Absage des Zuges empfohlen.
Das Feiern ließen sich die Alstadener trotzdem nicht verderben: In der Traditionsgaststätte Kleine-Natrop feierten die Jecken gut gelaunt eine Zugparty ohne Karnevalszug. Obwohl: So ganz ohne Zug ging es dann auch nicht. Wagaschei, Alstadener Bären und Schwarz-Weiß Alstaden ließen die Kamelle einfach in der Partykneipe auf die kostümierten Jecken regnen.
Alleine die Alstadener Bären haben nun 200 Kartons mit Wurfmaterial übrig. Dieses soll in den kommenden Tagen in karitativen Einrichtungen im Ortsteil verteilt werden. Dass der Pöstertreck kurzfristig nachgeholt wird, schließt die KG Wagaschei übrigens aus.