Oberhausen. . Parallel zum geplanten Betuwe-Ausbau modernisiert die Bahn auch den Bahnhof Oberhausen-Sterkrade. Jetzt hat die Stadt vorgestellt, die der Haltepunkt aussehen sollte.

Der Bahnhof Sterkrade soll ein neues, ein freundliches Gesicht erhalten. Da im Zuge der Erweiterung der Betuwe-Strecke auch umfangreiche Arbeiten am Haltepunkt mitten im Stadtteil anstehen, hatte die Stadt Oberhausen dazu einen Planungswettbewerb gestartet. Der Siegerentwurf wurde nun vom Landschaftsarchitekten Markus Schürmann vorgestellt. Er sieht eine von Licht durchflutete Unterführung, ein Parkhaus, ein Dach mit Photovoltaik-Anlage und Schallschutzwände mit großen Sichtfenstern vor.

„Wir haben der Deutschen Bahn gegenüber schon früh signalisiert, dass wir höhere Ansprüche an die Umgestaltung des Bahnhofs haben, als das, was von ihr vorgestellt wurde“, erklärte Planungsdezernentin Sabine Lauxen. Hohe Lärmschutzwände, die Sterkrade quasi in zwei Teile zerschneiden würden, seien mit der Stadtverwaltung nicht zu machen. Darum erarbeiteten drei Planungsbüros eigene Vorschläge, welche die Stadt nun in die Diskussionen mit der Bahn einbringen wird. „Es muss klar sein, dass die Bahn für die Menschen da ist und nicht umgekehrt“, warf dazu der Sterkrader Bezirksbürgermeister, Ulrich Real (SPD), ein.

Die Unterführung, die von manchen Bahnreisenden als Angstraum empfunden wird, soll durch eine neue Trichterform, Lichttechnik in den Seitenwänden und ein relativ geringes Gefälle freundlicher gestaltet werden. „Man schaut auf beiden Seiten nicht mehr auf eine Wand, sondern man kann das Licht von draußen sehen“, berichtete Schürmann über eine Besonderheit seines Entwurfs. Gefühlt werde der unterirdische Teil so relativ kurz ausfallen. „In der Unterführung werden hinter einer Glaswand LED-Lampen angebracht. Die sind sehr sparsam beim Energieverbrauch.“ Glas hätte zudem den Vorteil, dass Graffitis sich leichter als von anderen Materialien entfernen lassen könnten.

Große Fenster

Die Lärmschutzwände, die auf beiden Seiten der Gleise in Klinker-Anmutung entstehen sollen, möchte Schürmann mit großen Fenstern versehen – so könnten die Bürger weiterhin von außerhalb einen Blick auf Bahnsteige werfen. „Der Zugang zu den Bahnsteigen wird nach dem Umbau ausschließlich durch die Unterführung möglich sein.“ Diese soll durch Rampen komplett barrierefrei für alle Oberhausener erreichbar sein.

Ferner sind sowohl auf der Ost-, als auch der Westseite des Bahnhofs Vorplätze angedacht. An der Neumühler Straße, die um einen Meter weiter nach Westen verlegt werden soll, könnte zudem ein Parkhaus mit 185 Stellplätzen für Autos entstehen – der Planer könnte sich zudem eine Elektrotankstelle vorstellen.

„Es ist kein Entwurf, der unrealistische Kosten verursacht“, betonte Sabine Lauxen. In den kommenden Wochen und Monaten wolle man zusammen mit der Bahn einen Kompromiss finden, der für Sterkrade vertretbar sei. „Die Bahn muss auch mit der Stadt Oberhausen auskommen“, sieht Lauxen eine gute Verhandlungsposition.