Sterkrade. . Mit Milliardenprojekt Betuwe soll Sterkrader Haltepunkt umgebaut werden. Hoffnung auf Aus für schäbigen Tunnel: Vorgesehen ist ein offener Eingang.

Auf diesen Willkommensgruß könnte Sterkrade gut und gerne verzichten: Oft versifft, schlecht riechend und zu dunkel ist die in die Jahre gekommene Unterführung am Bahnhof Sterkrade, durch die täglich mit dem Zug ankommende Pendler, aber auch Fußgänger und Radfahrer eilen müssen. Der kurze Tunnel soll den Ortsteil Schwarze Heide mit dem Stadtteilzentrum verbinden – doch längst meiden ihn viele: ein Angstraum mit vielen Treppen.

Konkrete Vorschläge für Neubau

Stadt und Politik ist der Zustand des Tunnels, der der Deutschen Bahn gehört, seit Jahren ein Dorn im Auge. Nun hofft Oberhausen, mit dem Umbau des Sterkrader Haltepunktes im Zuge der Milliardeninvestition in die Betuwe-Güterbahnstrecke auf Besserung. Denn der Tunnel muss neu gebaut werden. Die Stadt will der Bahn dafür konkrete Vorschläge vorlegen und hat Planungsbüros aufgerufen, Ideen zu entwickeln.

Ende dieses Monats soll der Siegerentwurf eines Oberhausener Büros vorgestellt werden. Vorab wird bekannt, was ihn auszeichnet: zwei besonders breite Zugänge, durch die der eigentliche Tunnel offen und hell ist. Der Angstraum, das soll eine mit Politikern, Interessensvertretern und städtischen Planern besetzte Jury einstimmig entschieden haben, soll verschwinden. Ob der Entwurf allerdings in die Pläne der Deutschen Bahn aufgenommen wird, ist offen.

Wie zwei nach oben geöffnete Trichter könnten Ein- und Ausgang des Durchgangs nach Wunsch der Planer wirken. Der Zugang soll barrierefrei sei, die Sichtachse von der Neumühler Straße zum Verkehrsring hergestellt werden. Die nur 2,5 Meter hohe Unterführung soll hell und offen wirken. Unter der Prämisse, dass der Neubau des Tunnels nicht immens teuer werden darf, wird der Entwurf allgemein als gute Lösung bewertet.

Den Angstraum verringern

„Wir wollten den eigentlichen Tunnelanteil gering halten, um den Angstraum zu verringern und sogar zu verhindern“, begründet Planungsdezernentin Sabine Lauxen die Entscheidung. Viel Lob erhält der Siegerentwurf von Manfred Flore, Sprecher der Bürgerinitiative „Betuwe – so nicht“. „Wir wollen Angsträume vermeiden und den Bahnhof Sterkrade aufwerten.“ Ein langer Tunnel, der noch unter dem Verkehrsring hindurch und bis zum Arnold-Rademacher-Platz führt, ist aus diesem Grund offenbar verworfen worden.

Robbie Schlagböhmer von der Sterkrader Interessengemeinschaft, in der die Kaufmannschaft organisiert ist, wirbt bei der Deutschen Bahn für den Planungsentwurf: „Wenn der Bahnhof für Pendler attraktiver wird, profitiert davon auch die Bahn.“