Oberhausen. Die Oberhausener Ratskoalition behält beim Bahnhofsumbau die Fäden in der Hand. Hohe Anforderungen an Lärmschutzwände. Mehr Park- und Ride-Plätze geplant.
Die Bauarbeiten zur Hochleistungs-Güterbahnstrecke Betuwe im Oberhausener Norden beginnen Ende 2015. Der Bahnhof Sterkrade wird komplett überholt. Da kaum eine Baumaßnahme das Stadtbild derartig umkrempeln wird wie diese, wollen SPD, Grüne und FDP bei den Planungen die Fäden in ihren Händen behalten.
Bereits in der letzten Bezirksvertretung Sterkrade wurde die Umfeldgestaltung des Bahnhofes deshalb auf Wunsch der Koalition erneut diskutiert. „Wir wollen keine Flickschusterei, sondern ein tragfähiges Konzept für Sterkrade“, sagt Wolfgang Große Brömer, Vorsitzender der SPD-Fraktion. Insbesondere an den Lärmschutzwänden werde deutlich, dass die Gestaltung nicht allein der Deutschen Bahn überlassen werden dürfe. „Denn sonst haben wir in Sterkrade bald ein Bollwerk, dass an den Mauerbau der DDR erinnert.“
Bahn AG berufe sich auf Minimallösung
Material, Farbgestaltung, Möglichkeiten zur Begrünung, Elemente aus Glas, die einen Blick auf die Gleise, aber eben auch ins Umfeld ermöglichen, seien wichtig. Die Bahn AG dagegen berufe sich auf eine Minimallösung – also vier bis sechs Meter hohe graue Mauern, die das Stadtbild komplett zerschneiden würden. „Das lassen wir nicht zu“, bekräftigt auch Immanuel Schuler (FDP). Wichtig sei der Koalition außerdem ein hoher Lärmschutzstandard für die Anwohner. „Wir pochen auf die aktuell höheren Bestimmungen, die Bahn beruft sich auf niedrigere Werte, die noch zum Planungsbeginn galten“, erläutert Schuler.
Verwaltung erstellt Plan für Bahnhofsumfeld
Die Betuwe-Linie verbindet Rotterdam und Genua. Die Deutsche Bahn baut die Güterbahnlinie aus, um mehr Transportverkehr auf die Schiene zu bringen. Kosten: 1,5 Milliarden Euro.
Die Verwaltung erhielt jetzt von der Bezirksvertretung Sterkrade den Auftrag, einen Plan für den Umbau des Sterkrader Bahnhofsumfeldes vorzulegen.
Auf eine gute Anbindung des Bahnhofs für Fußgänger und Radfahrer sowie mehr Park- und Ride-Parkplätze (für die gegebenenfalls auch Flächen angekauft werden müssten) legen alle drei Parteien wert. Der Bahnhofsvorplatz soll ein Schmuckstück werden. „Das ist schließlich die Eintrittspforte Sterkrades“, sagt Grünen-Sprecherin Regina Wittmann, der auch die bessere Erreichbarkeit des Stadtteils Schwarze Heide am Herzen liegt. „Die alte Unterführung ist viel zu eng und ein Angstraum.“