Osterfeld. . An der Kapellenstraße entsteht eines von drei neuen städtischen Heimen. Seit sieben Wochen wird gearbeitet. Rohbau mit rund 30 Einzimmerwohnungen.

Auf den ersten Blick könnte dies eine Baustelle sein wie jede andere. Kräne ragen hoch über den eingerüsteten Rohbau, der an der Ecke der Kapellen- und Teutoburger Straße wächst. Zwei Geschosse hat das noch blasse Haus, eine Front mit der Breite von 49,87 Metern und Fenstern für rund 30 Einraum-Apartments.

Mit diesem Gebäude schafft die Stadt Wohnraum für Flüchtlinge – und weil dieser einerseits dringend benötigt wird, anderseits Anwohner gar nicht begeistert vom Heimbau waren, ist diese Baustelle dann doch alles andere als normal.

Unter Hochdruck arbeiten derzeit die Angestellten der Firma Geese an dem Neubau, fünf bis 20 Mitarbeiter sind täglich vor Ort. Erst vor sieben Wochen haben Oberhausener Firmen mit dem Bau begonnen. Sie haben den von der Stadttochter „Oberhausener Gebäudemanagement“ (OGM) ausgeschriebenen Auftrag als Konsortium bekommen. Seitdem seien 200 Meter Entwässerungsleitungen, 800 Quadratmeter Gründung, 2000 Quadratmeter Mauerwerk und 1600 Quadratmeter Betondecke verarbeitet, sagt Bauunternehmer Ralf Geese und stellt damit die Leistung der Mitarbeiter heraus. Ende Februar muss das Heim aus Fertigelementen für 100 Flüchtlinge fertig sein.

30 Quadratmeter für drei Personen

Zwei Eingänge führen in die untere Etage des Rohbaus. Von einem langen Flur gehen Türrahmen in die künftigen Einraum-Apartments ab. 30 Quadratmeter für im Schnitt drei Menschen. Sanitäranlagen sind in jedem Apartments eingeplant, es gibt Gemeinschaftsräume für Waschmaschinen. Ins erste Geschoss führt eine Außentreppe, in einen Anbau mit Sozialräumen hinter dem Flüchtlingsheim ein Flur und ein separater Eingang.

Sicherheitsdienst und Hausmeister vor Ort

In dem neuen Osterfelder Flüchtlingsheim werden zwei Hausmeister der OGM arbeiten. Die Stadttochter wird darüber hinaus ein Subunternehmen beauftragen, das abends und nachts einen Sicherheitsdienst stellt.

Beides war laut OGM Vorgabe der Stadt, auch für die beiden Liricher Flüchtlingsheime.

Spielgeräte sollen hier direkt aufgestellt werden. „Wir gehen nicht weiter ins Hinterland“, sagt OGM-Chef Hartmut Schmidt. Anwohner hatten diese Sorge geäußert; für direkte Nachbarn werden zudem Bäume als Sichtschutz gepflanzt.

Seit Baustart ruhiger um die Nachbarschaft

Blass bleibt des Flüchtlingsheim nicht: Farblich abgesetzte Bereiche soll die Fassade erhalten. „Das Gebäude wird nicht wie ein Block aussehen“, sagt Geese. Dass das Heim mit der langen Front zur Straße gebaut wurde, ist eine Folge der Bürgerbeteiligung: Anwohner waren dagegen, dass zwei eingeschossige Häuser im rechten Winkel zur Straße gebaut werden.

Seit Baustart soll es ruhiger um die Nachbarschaft geworden sein. Man wolle mit den Anwohnern im Gespräch bleiben, sagt OGM-Chef Schmidt zu: „Überall in Deutschland gibt es Bürger mit Sorgen und Fragen. Da ist es wichtig, sauber mit Sozialarbeitern und Sicherheitskräften zu arbeiten, um mit den Leuten im Diskurs zu bleiben.“

Wird das Heim nicht mehr für die Flüchtlinge benötigt, kann das Gebäude laut OGM stehen bleiben. Die kleinen Apartments seien etwa für Studenten geeignet.