Oberhausen. . Stadtverwaltung genehmigte 2014 mehr als 90 Prozent der Anträge. Ausgleichszahlungen von 76 360 Euro fließen in Ersatzbepflanzungen.

Über das Fällen eines Baumes auch im eigenen Garten entscheidet in Oberhausen in der Regel die Stadtverwaltung. Jetzt legte sie dem Umweltausschuss und den Bezirksvertretungen Sterkrade, Osterfeld und Alt-Oberhausen die Bilanz des Jahres 2014 vor. Demnach riefen 1500 Bürger im vergangenen Jahr beim Bereich Umweltschutz an mit dem Wunsch, einen Baum auf ihrem Grundstück fällen oder zurück schneiden zu dürfen.

Am Ende stellten aber nur 672 er Anrufer auch einen Antrag, denn nur bei diesen waren die Voraussetzungen für eine Genehmigung gegeben. Ein Jahr zuvor gingen 545 Anträge bei der Stadt ein.

Im Jahr 2014 stimmten die Verantwortlichen 621 Anträgen zu, also mehr als 90 Prozent. Dabei ging es um 1080 Bäume, die gefällt werden sollten, 104 sollten gestutzt werden. Im Jahr 2013 waren es lediglich 812 Bäume, die weichen mussten. Nur 63 wurden zurückgeschnitten.

Betroffen vom Einsatz der Motorsäge waren 2014 zu rund 40 Prozent Nadelhölzer, der größere Teil entfiel folglich auf die Laubgehölze.

Mehr Anträge als im Vorjahr

Sehr unterschiedlich stellt sich das Bild in den einzelnen Stadtteilen dar. Während in Osterfeld nur 221 Anträge (144 in 2013) auf Baumfällungen gestellt wurden, waren es in Sterkrade 492 (493) und in Alt-Oberhausen sogar 566 (293). Genehmigt wurden in Osterfeld 199 Fällungen (2013: 118); 421 (448) waren es in Sterkrade und 460 (246) in Alt-Oberhausen.

Auch bei den Bäumen, die zurückgeschnitten werden sollten, liegt Alt-Oberhausen mit 54 Anträgen weit vor Sterkrade (43) und Osterfeld (7). Mit Ausnahme eines Baumes in Sterkrade gab die Stadt allen Anträgen statt.

Krankheiten sind der Hauptgrund

Die Gründe, warum Bürger Bäume fällen lassen wollen, sind immer die gleichen, sagen Mitarbeiter des Bereiches Umweltschutz.

An erster Stelle sind es Krankheiten oder erhebliche Schäden am Baum, gefolgt von Gefahr für Leib und Leben, die von maroden Ästen ausgeht. Ein dritter Grund sind Bauvorhaben, denen Bäume im Wege stehen.

Nun muss in der Regel für einen gefällten Baum eine Ausgleichspflanzung erfolgen. Diese hat die Stadt im vergangenen Jahr in insgesamt 1400 Fällen gefordert.

324 neue Bäume müssen demnach im Stadtteil Osterfeld gepflanzt werden, 521 sind es in Alt-Oberhausen, und in Sterkrade werden 555 neue Bäume gesetzt. Ein Jahr zuvor mussten für gefällte Bäume stadtweit lediglich 1150 neue Gehölze gesetzt werden.

Ausgleichszahlung bei Baumfällung möglich

Jedoch muss nicht automatisch jeder Bürger, der einen Baum fällen darf, auch einen neuen pflanzen. Er kann alternativ einen bestimmten Obolus leisten, die sogenannte Ausgleichszahlung.

Insgesamt hat die Stadt im vergangenen Jahr 76.360 Euro von Bürgern dafür erhalten. Auf die Stadtteile entfielen 36.340 Euro für Osterfeld, 23.000 Euro für Alt-Oberhausen und 17.020 Euro für Sterkrade. Deutlich geringer fiel dieser Betrag für das Jahr 2013 aus: 65.090 Euro.

Dieses Geld wird für Ersatzbepflanzungen verwendet, erklärt Stadtsprecher Martin Berger: „Das schreibt das Gesetz vor.“