Oberhausen. In Oberhausen schließen sich Sterkrader und Osterfelder zu dem neuen Netzwerk „Ich bin da“ zusammen. Gemeinden und Sportvereine wollen sich bald stadtweit engagieren.

Sterkrader und Osterfelder aus katholischen und evangelischen Gemeinden haben sich zu einer neuen Initiative zusammengeschlossen, die Flüchtlingen bei der Bewältigung ihres Alltags unter die Arme greifen will.

Ehrenamtliche, Seelsorger, Bürger und Sportler wollen sie bei Behördengängen oder beim Einkaufen begleiten, sie in Vereine integrieren und gegen einen kleinen Obolus auch Hausrat anbieten. Im Fokus sind dabei Flüchtlinge, die bereits in privaten Wohnungen leben. „In den Flüchtlingsunterkünften gibt es bereits viele Initiativen, deren Mitglieder sich engagieren“, sagt Annette Brautmeier aus der Pfarrei St. Clemens. „Wir setzen da ein, wo noch Bedarf ist, nach dem Umzug in private Wohnungen.“

Enge Zusammenarbeit mit der Stadt

Pastor Hans-Jürgen Vogel von der Gemeinde Liebfrauen in Sterkrade und Diakon Ewald Hillmann von der Osterfelder Pfarrei St. Pankratius haben die zwei Flüchtlingshilfen initiiert, die sich nun in dem neuen Netzwerk zusammenschließen. „Ich bin da“ nennt sich die Initiative, die Flüchtlinge willkommen heißen will.

Dafür arbeitet sie eng mit der Stadt und dem Sozialverband Terre des Hommes zusammen. Wann immer ein Flüchtling in eine private Wohnung zieht, sollen die Engagierten künftig informiert werden. Auch in Alt-Oberhausen will das Netzwerk aktiv werden. Dazu soll es wachsen. „Wir wollen in jeder Oberhausener Gemeinde einen Ansprechpartner für die Flüchtlinge haben“, sagt Sabine Köther, die als Mitarbeiterin der Caritas das Vorhaben koordiniert.

Unterstützung vom Sportverein DJK Arminia Klosterhardt

Als ein Baustein eröffnet die Initiative ein Hausratdepot, das in den ungenutzten Wohnräumen der evangelischen Auferstehungsgemeinde, Kapellenstraße 126, eingerichtet wird. „Viele Menschen wollen den Flüchtlingen etwas spenden“, sagt die Osterfelder Pfarrerin Ursula Harfst. Gut erhaltenen Hausrat können Bürger dort abgeben, in vier Wochen eröffnet das Depot dann für Flüchtlinge. Sie sollen Besteck, Geschirr oder Handtücher aber nicht kostenfrei bekommen: „Wir haben die Erfahrung gemacht, dass ein kleiner Obolus bei den Betroffenen gut ankommt. Das hat mit Wertschätzung zu tun“, sagt Reinhard Messing von der Caritas.

Ehrenamtliche gesucht – Hausrat gefragt

Ab sofort können Bürger gut erhaltenen Hausrat – keine Möbel oder Kleidungsstücke – an der Kapellenstraße 126 abgeben. Das Depot ist dienstags, donnerstags und samstags von 10 bis 12 Uhr geöffnet.

Die Flüchtlingshilfe „Ich bin da“ sucht noch Ehrenamtliche, die sich engagieren wollen. Zeitliche Vorgaben gibt es nicht. Melden kann man sich unter 0157/8114577 (Di. 9 bis 12 und Do. 15 bis 18 Uhr).

Unterstützt werden Depot und Initiative vom Sportverein DJK Arminia Klosterhardt. Elektriker prüfen abgegebene Geräte, der Vorstand stellt Räume für Deutschkurse bereit. Im Depot bietet das Netzwerk zudem Platz für Kaffee und Gespräche. Sie sollen auch den künftigen Bewohnern der geplanten Flüchtlingsunterkunft offen stehen, die gegenüber dem Büro von „Ich bin da“ gebaut wird.