Oberhausen. . Die zwei Kirchenoberen zum Osterfest: Oberhausen war oft ein Zufluchtsort. Tausende Flüchtlinge fanden hier eine Heimat, bauten sich eine Existenz auf.

In ihrer Botschaft zum Osterfest erinnern Peter Fabritz, Stadtdechant der Katholischen Kirche, und Joachim Deterding, Superintendent im Evangelischen Kirchenkreis, die Bürger daran, dass Oberhausen wie alle anderen Ruhrgebietsstädte nur wachsen konnte, weil hier nach dem Zweiten Weltkrieg Tausende von Menschen die Chance erhielten, sich eine neue Existenz aufzubauen.

Innehalten am Ortseingang

„Die Woche vor Ostern, die Karwoche, beginnt mit dem Palmsonntag. Christen gedenken an diesem Tag weltweit des Einzugs von Jesus in Jerusalem. Wer schon einmal in Jerusalem gewesen ist und vom Ölberg auf die Stadt geblickt hat, kann sich ein wenig in Jesus hineinversetzen: Beim Blick auf die Stadt, in der er sterben wird, hat er geweint (Lk 19,41). Es ist aber auch die Stadt seiner Auferstehung von den Toten und der Beginn des neuen, österlichen Lebens.

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Wer nach Oberhausen fährt, nimmt wahrscheinlich das Schild Oberhausen am Ortseingang nicht mehr wahr. So ist das eben bei uns im Ruhrgebiet – ohne Zwischenräume geht es von einer Stadt in die nächste. Dennoch halten wir einmal kurz am Ortseingang unserer Stadt inne. Was würde Jesus beim Anblick dieser Stadt denken? Er sähe das Leben in seiner ganzen Vielfalt auch hier. Denn Oberhausen ist häufig ein Zufluchtsort für Tausende von Menschen gewesen, um leben und manchmal auch um überleben zu können. Die Stadt ist eigentlich nur gewachsen, weil Menschen hierher gekommen sind, um Arbeit zu finden und sich eine Existenz aufzubauen.

Es geht wieder ums Überleben

Nach dem Zweiten Weltkrieg sind es die Flüchtlinge gewesen, die hier, wie in anderen Ruhrgebietsstädten auch, eine neue Heimat gefunden haben. Und aktuell geht es wieder ums Überleben. Heute sind es die Flüchtlinge aus verschiedenen Ländern, deren Leben in ihren Heimatländern bedroht ist und von denen viele Zuflucht suchen. Leiden und Kreuz, Sorge und Angst auch angesichts neuer Herausforderungen finden sich in unserer Stadt. Sie ist aber immer ein Ort des Lebens gewesen.

Ostern, das Fest des Lebens überhaupt, findet auch in Oberhausen statt. Jesus Christus, der den Tod überwunden hat, will uns Anteil an der Fülle des neuen Lebens schenken. Am Kreuz hat er gezeigt, wie übergroß seine Liebe zu uns Menschen ist. Wenn wir Ostern feiern, dann könnte das für uns bedeuten: Herzen öffnen und mit anderen, auch mit noch fremden Menschen, das Leben zu teilen – hier bei uns in Oberhausen!

Wir wünschehn Ihnen ein gesegnetes und frohes Osterfest.“