Oberhausen. . Erster Schritt, um Kosten zu sparen. Auferstehungskirche zählt weniger Gläubige. Angebote nun am Gemeindezentrum. Moderner Neubau für 2020 geplant.
Die evangelische Auferstehungsgemeinde in Osterfeld hat unter dem anhaltenden Druck sinkender Mitgliederzahlen und somit auch Steuereinnahmen ihr altes Jugendhaus verkauft. Die langjährige Anlaufstelle für zahlreiche Osterfelder Familien, Kinder und Jugendliche will ein Privatmann nun zum Wohnhaus umbauen.
„Wir machen aber nicht zu, sondern schaffen etwas Neues“, sagt die Osterfelder Pfarrerin Ursula Harfst. Die Kinder- und Jugendarbeit ist in das Gemeindezentrum und das benachbarte alte Pfarrhaus an der Kapellenstraße umgezogen. Dort bündeln die Osterfelder Protestanten ihr Engagement – vorerst. Denn 2020 soll auch das Areal verkauft werden: Ein neues, modernes Gemeindezentrum wird neben der Kirche an der Vestischen Straße gebaut. Nur der Kindergarten bleibt an der Kapellenstraße.
Immer weniger Menschen sind Mitglied einer christlichen Kirche an. Nur noch 40 Prozent der Oberhausener gehören nach Angaben des Landesstatistikamts der katholischen Kirche an, der Anteil der evangelische Kirchenmitglieder liegt bei 28,9 Prozent. Gemeinden haben zwar fusioniert, doch noch immer stehen zu viele Räume und Immobilien zu wenigen Protestanten gegenüber.
Gemeinde verkauft weitere Häuser
Die Auferstehungskirchengemeinde machte 2012 ein Minus von rund 102 000 Euro. Seit 2013 wird deshalb an einem Konzept gearbeitet, über das die Gemeinde im letzten Frühjahr entschieden hat: Nicht nur das frühere Jugendhaus mit Räumen für Familienarbeit und Mietwohnungen wird verkauft. Auch für eine Immobilie an der Teutoburger Straße wird ein Käufer gesucht.
Das Jugendhaus an der Michelstraße gehört für viele Osterfelder zum Stadtteilbild. In den 50er Jahren wurde es als Ledigenheim gebaut. Später nutzte es der kirchliche Jugendverein CVJM als Anlaufstätte. Die evangelische Gemeinde bot dort Jugendtreffs und Kurse an, es gab Angebote für Kinder ab Krabbelalter und deren Eltern. Allerdings war das Haus mit seinen über 500 Quadratmetern für die Familien- und Jugendarbeit im Unterhalt teuer.
Beides ist nun an die Kapellenstraße gezogen: Das Gemeindehaus wurde umgebaut, damit dort die Angebote für Kleinkinder und Eltern stattfinden können. Gegenüber dem Zentrum gestaltet die Gemeinde ein leerstehendes Pfarrhaus für die Jugendarbeit um. Der Nachwuchs hilft mit.
Derweil plant die Gemeinde weiter: Sieben Architekturbüros überlegen derzeit, wie das neue Gemeindezentrum neben der Kirche an der Vestischen Straße aussehen soll. Den Gemeindemitgliedern werden die Siegerentwürfe im April vorgestellt.