Oberhausen. Grundschüler aus verschiedenen Herkunftsländern verbessern spielerisch ihre Deutschkenntnisse.Zum krönenden Abschluss steht täglich die Theatergruppe auf dem Stundenplan. Eltern und Verwandte kommen zum großen Finale.

Kostümierte Kinder flitzen vor der Bühne im zweiten Stock der Siedlerschule herum. Sie tragen Mäuse- und Schweinenasen, Katzenohren und Schmetterlingsfühler. Zum Abschluss des Sprachencamps sollen die Schüler ein gemeinsames Theaterstück aufführen.

Zwei Wochen lang besserten die Zweit- und Drittklässler aus unterschiedlichen Herkunftsländern ihre Deutschkenntnisse auf. Das bedeutete, jeden Morgen um neun Uhr an der Grundschule in Tackenberg Grammatik und Vokabeln zu pauken. Allerdings abseits von drögem Dauerunterricht und zäher Textarbeit – schließlich waren Herbstferien. „Wir haben erstmal zusammen gefrühstückt, dann haben die Kinder kurz draußen gespielt, bevor es in den Sprachkurs ging“, sagt Yasmin Dogan, AWO-Schulsozialarbeiterin und Leiterin des Projekts.

Verzicht auf Frontalunterricht

Dabei wurde auf Frontalunterricht verzichtet. Spielerisch sollten die Kinder in der Lernstunde ihre Deutschkenntnisse verbessern.

Thematisch hat sich die Woche an Helme Heines Kinderbuch „Freunde“ orientiert. Dort erleben drei tierische Kumpanen trotz ihrer Unterschiedlichkeiten ein Abenteuer.

Als letzte Einheit stand täglich die Theatergruppe auf dem Stundenplan. Dort ging es um die Verbesserung der Motorik, Fairness und Teamfähigkeit. Genau so, wie es auch in Heines Bilderbuch heißt: „Richtige Freunde helfen einander.“ Sigrid Noveski leitete die Theatergruppe, der Gemeinschaftsaspekt war ihr besonders wichtig: „Die Kinder lernten, in der Gruppe etwas Tolles zu erschaffen.“

Eltern kommen zum Finale

Noch wuseln die Kinder vor der Bühne herum. Aufgeregt wird getuschelt und gelacht, schließlich sind auch Eltern und Verwandte zum finalen Tag gekommen.

Was für die Projektleiterin der Höhepunkt des Kurses war? „Tut mir leid, da muss ich gleich mehrere nennen“, sagt Dogan und strahlt über das ganze Gesicht. „Es war großartig zu sehen, wie die Kinder Fortschritte machen und als Gruppe zusammen wachsen. Und natürlich unser Ausflug.“

Den Wandertag in den Irrgarten nach Kevelaer nennt auch Can als Highlight. Für den Achtjährigen war das Sprachcamp alles andere als langweiliger Schulalltag: „Es hat mir sehr gut gefallen, ich habe viele neue Freunde kennen gelernt.“ Der selben Meinung ist auch Ajla (8). Trotz des täglichen Unterrichts freut sie sich schon wieder auf die Schule.

Und vielleicht werden die neuen Freunde dort bald auch Abenteuer erleben, wie ihre tierischen Vorbilder in Heines Bilderbuch.