Oberhausen. . Nach Zahlen der Landesregierung liegt die Reaktionszeit der Oberhausener Beamten bei weniger als fünf Minuten. Damit liegt sie auf einem Niveau mit anderen Ruhrgebietsstädten aber unter dem Landesschnitt. Lob hat die Behörde für Bürger übrig, die frühzeitig Hinweise auf möglich Straftaten geben.
Schlägereien, Einbrüche oder Überfälle: Wenn ein Notruf die Oberhausener Polizei erreicht und sich der Täter noch am Ort des Geschehens aufhalten soll, treffen in weniger als fünf Minuten die ersten Beamten ein. Bei Verkehrsunfällen mit Personenschaden brauchen die Gesetzeshüter keine acht Minuten, um den Schauplatz zu erreichen. Dies geht aus der Antwort der Landesregierung auf eine Kleine Anfrage des Landtagsabgeordneten Ralf Witzel (FDP) hervor. Die Oberhausener Beamten sind demnach deutlich schneller vor Ort, als die Polizisten im Landesschnitt. „Wir sind sehr zufrieden mit den aktuellen Reaktionszeiten“, kommentiert Polizeisprecher Andreas Wilming-Weber die Zahlen. „Wir arbeiten aber natürlich daran, noch schneller am Einsatzort zu sein.“
Durchschnittlich 4 Minuten und 39 Sekunden dauert es, bis Oberhausener Gesetzeshüter nach einem Notruf am Tatort eintreffen – der Einsatzanlass wird hierbei mit „Täter am Ort“ angegeben. „Die Kollegen, die in der Notrufzentrale die Anrufe entgegen nehmen, müssen eine Einschätzung abgeben. Wenn die Situation so ist, dass ein Verdächtiger noch vor Ort ist, werden mit höchster Priorität Streifenwagen angefordert.“
Neues Einsatzkonzept
Durch eine geänderte konzeptionelle Aufstellung – die Oberhausener Polizei hat im vergangenen Jahr sogenannte Streifenbezirke neu zugeschnitten – seien im gesamten Stadtgebiet ständig Streifenwagen unterwegs. „Dass erst Beamte von der Wache ausrücken, ist nicht der Fall. Das macht sich auch bemerkbar“, so Wilming-Weber. „Es wird zunächst der nächstgelegene Wagen alarmiert, im Zweifelsfall werden weitere Kräfte als Verstärkung hinzugezogen.“
Oberhausen befindet sich bei den Reaktionszeiten auf einem Niveau mit anderen Ruhrgebietsstädten wie Essen, Mülheim oder Bottrop – nur die Einsatzkräfte in Gelsenkirchen fallen ab. Der Landesschnitt wird ebenfalls unterboten.
Positiv hebt Polizeisprecher Wilming-Weber hervor, dass die Oberhausener Bürger aufmerksamer geworden sind und Verdächtiges der Polizei melden. „Das kann ein komisches Geräusch in der Wohnung nebenan sein oder eine Person, die sich auffällig verhält.“ Die Zahl der Hinweise habe sich im Vergleich von 2012 zu 2013 deutlich gesteigert. „Nur wenn wir die entsprechenden Rückmeldungen erhalten und das vor allem auch frühzeitig, können wir schnell am Ort des Geschehens sein – und so auch möglich Täter festnehmen.“