Oberhausen. . ... kommen die Stecks und reparieren. Das Ehepaar hat sich mit der Reparatur von Fahrstühlen selbstständig gemacht. Firmengründer ist selbst mal hängen geblieben. Die Stecks haben direkt zu Beginn ihrer Selbstständigkeit einen Großkunden an Land gezogen.

Im Aufzug stecken bleiben – eine Horrorvorstellung, die man nicht in der Realität braucht. Dass das so selten wie möglich passiert, dafür sorgen Markus und Julia Steck. Das Ehepaar hat sich Anfang des Jahres gemeinsam selbstständig gemacht, um Fahrstühle zu warten, zu reparieren und mithilfe von Kooperationspartnern auch zu bauen. So viel sei verraten: der Firmeninhaber steckte selbst mal im Fahrstuhl fest.

Eigentlich ist Julia Steck Diplom-Pädagogin, was von Aufzugwartungen ungefähr so weit weg ist, wie die Sterne von der Erde. Na und? „Wir treffen die Entscheidung zusammen, wir machen es zusammen“, erklärt Julia Steck den Hintergrund der damaligen Entscheidung. Ihr Mann Markus, ein gelernter Elektroinstallateur, übt den Beruf des Aufzugsmonteur seit mehr als 16 Jahren aus.

Privates und Berufliches werden streng getrennt

Doch in seiner Firma, einer der führenden Fahrstuhl-Hersteller, war er nicht mehr so zufrieden, konnte nicht mehr nach seinen Vorstellungen arbeiten. Und eigentlich wollte er sich schon immer selbstständig machen. Seine Frau Julia hing ihren Büro-Job an den Nagel und stieg mit ihm in den Aufzug. „Ich bin schon immer sehr ambitioniert im handwerklichen Bereich“, sagt sie. Jetzt folgt sie ihrem Mann, um mit ihm in und auf den Aufzug zu steigen. Die beiden verstehen sich prächtig, wissen Privates und Berufliches zu trennen. Bei der Fußball-WM im eigenen Land 2006 haben die ehrenamtlichen Helfer die Einsatzleitung beim Deutschen Roten Kreuz inne gehabt. Auch das hat gut funktioniert. „Ich habe jemanden an der Seite, der direkt weiß, was ich will“, sagt Markus Steck.

Ein Bauteil allein wiegt 100 Kilo

Aber, so weiß Julia Steck, sie ist in einer klassischen Männerdomäne gelandet. Ein Bauteil kann mal locker 100 Kilo wiegen, da braucht es mehr Muckis als die von Julia Steck. Oder gute Hilfsmittel. „Früher im Betrieb hieß es: Kannste mal eben hochheben“, erinnert sich Markus Steck. Als Selbstständiger gönnt er es sich, dafür Maschinen einzusetzen. Und wenn er mehr Mitarbeiter braucht, stellt er Leiharbeiter ein.

Ruhe bewahren

Markus und Julia Steck werden bei der Gründermesse am Samstag, 20. September, in der Innenstadt stehen und über Notrufe im Aufzug aufklären.

Große Aufzugunternehmen haben meist eine eigene Zentrake, mittelständische Unternehmen arbeiten mit Dienstleistern aus der Region zusammen. Innerhalb von 20 Minuten muss ein Notruf eingeleitet sein, erklärt Markus Steck. Es wird ein Monteur geschickt, der den Fahrstuhl repariert und die Menschen befreit. Wird die Notruftaste betätigt, muss ein Signal ertönen. Die Eingesperrten sollten klar und deutlich sprechen und die Ruhe bewahren, rät Steck.

Eine regelmäßige Wartung der Fahrstühle sei absolut wichtig, erklären die Stecks. Dazu gehört viel Putzarbeit sowie das Kontrollieren der Relais, der Lichtsignale und der Notruftaste. Falls mal jemand stecken bleiben sollte. Das ist Markus Steck einmal vor Jahren selbst passiert. „Peinlich“, erinnert er sich. Vor allem, weil in dem Fahrstuhl acht Aufzugmonteuren steckten. Eine ganz ungünstige Situation, der Monteur im Fahrstuhl...

Die Stecks haben direkt zu Beginn ihrer Selbstständigkeit einen Großkunden an Land gezogen. Ein Volltreffer. So ist das Ehepaar in Neuss, Köln, Düsseldorf und Umgebung mit ihrem Servicemobil unterwegs. Dennoch freuen sie sich über weitere Aufträge. Dabei legen sie viel Wert auf Ehrlichkeit: Manchmal muss kein teures, neues Bauteil her, sondern einfach nur eine vernünftige Pflege und Wartung.