Oberhausen. Das große Finale der Theater-Tour inszeniert „copy & waste“ als Spielshow XXL. Anarchie in Ruhrstadt und andere Interpretationen der Zukunft. Vier unterschiedliche Visionen an einem Abend. Nur am 12., 13. und 14. September. Shuttle-Busse verbinden Oberhausen und Mülheim.

Eine einmalige Gelegenheit, sehr verschiedene und sehr innovative Theater-Formate zu erleben, bietet das Großprojekt „54. Stadt“, mit dem das Theater die neue Spielzeit eröffnet, am Freitag, Samstag und am Sonntag. Vier Kollektive haben es gemeinsam entwickelt. Auch Mitglieder des Oberhausener Ensembles stehen auf der Bühne, wenn sich zum großen Finale der Tour durch zwei Städte das Große Haus des Theaters in die Donnerkuppel verwandelt.

Mit der Uraufführung der Inszenierung von Jörg Al­brechts Roman „Anarchie in Ruhrstadt“ des Kollektivs „copy & waste“ erleben die Zuschauer „unser Romeo und Julia im Pott 2044“, sagt Regisseur Steffen Klewar. Im Kreativsozialismus der Ruhrstadt-Zukunft seien die Helden der Zukunft wieder Handwerker.

Transen führen durchs Programm

„Was stattfindet ist eine große Spielshow als Rahmen für die Liebesgeschichte“, verrät der Autor Jörg Albrecht. „Julietta Morgenroth und Rick Rockatansky spielen ums Überleben und darum, wieder zusammen sein zu dürfen. Nebenbei wird die Geschichte der Ruhrstadt erzählt. Transen moderieren die Show.“ Acht Akteure sind involviert. Zwar handele es sich um die Dramatisierung seines Romans, der vor kurzem erschien, aber er habe eine eigene Textfassung fürs Bühnenformat geschrieben.

So viel sei noch verraten zum Abschluss-Event: Wichtigstes Requisit ist der Elefant. Publikumsliebling Lise Wolle geleitet die Zuschauer in den Saal. Es gibt freie Platzwahl, das Publikum wird nur scheinbar in die Show einbezogen durch eine Saalwette, deren Ausgang aber bereits feststeht. Es gibt spektakuläre Licht- und beeindruckende Toneffekte, aufwendige Videos, Akteure, die sich, extrem verwandelt, kaum selbst wieder erkennen und anschließend eine flotte Premierenfeier mit zukunftsträchtigen und zur Geschichte passenden Leckerbissen: Currywurst Marke vegan.

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„Ein starkes, sinnliches und unterhaltsames Gesamterlebnis“, wirbt Intendant Peter Carp für die Show. „Wichtig ist, dass die Leute neugierig sind und kommen.“ Selbstverständlich sei es, unabhängig von der Theater-Tour, die im Mülheimer Ringlokschuppen beginnt, möglich, ausschließlich für die Oberhausener Aufführung Karten zu kaufen. Wer aber auf Teil eins, die Inszenierung des künftigen Ruhrreviers des kainkollektivs, Teil zwei, den Audiowalk durch Mülheim mit Ligna oder wahlweise das interaktive Stadtspiel der Gruppe Invisible Playground in Oberhausen verzichte, versäume interessante Interpretationen von Ruhrstadt-Visionen.