Oberhausen. „Ein Quantum Betrug“ erhält donnernden Applaus nach der Uraufführung. Eine spritzig-witzige Komödie. Es geht ums Schwulsein und damit verbundene Probleme. Akteure überzeugen schauspielerisch und musikalisch. Heimlicher Favorit ist der Song „Goldhamster“.
Volles Haus, stimmgewaltige Darsteller und ein begeistertes Publikum – ein Volltreffer war die Uraufführung des neuen Musicals „Ein Quantum Betrug“ im Theater an der Niebuhrg. Die spritzige Komödie rund um das schwule Pärchen Uwe (Alexander Palm) und Christian (Markus Peters) überzeugte auf ganzer Linie.
„Schwulsein“ und damit verbundene Probleme setzten Regisseurin Adelheid Hönes und ihrer Schauspielerteam auf originelle und lockere Art in Szene.
Zwei Störenfriede kündigen Besuch an
Das schwule Pärchen lebt glücklich mit der besten Freundin Aileen (Patricia Schäfer) zusammen, mit der Christian aus beruflichen Gründen eine Scheinehe eingegangen ist, als die ruhige WG-Idylle jäh gestört wird. Gleich zwei Störenfriede kündigen ihren Besuch an: Uwes Mutter (Adelheid Hönes) möchte ihren „Purzel“ besuchen und ein Standesbeamter (Gordon Heckes) kündigt sich an, um die Ehe von Christian und Aileen zu prüfen.
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Jetzt stecken nicht nur die zwei Eheleute in der Klemme, sondern auch Uwe, der seiner Mutter ab und an von seiner Freundin Aileen berichtet hatte. Diese kann aber schlecht Alibi-Ehefrau und Freundin zugleich sein. Schnell ist klar: Die zwei „Beziehungskontrolleure“ dürfen sich auf keinen Fall über den Weg laufen und so tut die WG-Gemeinschaft alles, um die beiden von einander fern zu halten. Dieses „Quantum Betrug“ stürzt im Laufe des Stückes nicht nur die Charaktere, sondern auch das Publikum in ein verwirrendes, aber unglaublich witziges Durcheinander und endet mit einer unerwarteten Wendung.
Setzt auf Schlichtheit und besticht mit passender Einfachheit
Das Team der Niebuhrg setzt in seinem neuen Musical auf Schlichtheit und besticht mit zum Thema passender Einfachheit bei den Kulissen und Kostümen. Die gesamte Handlung findet in der WG-Küche statt, in der ein liebevolles Detail das nächste jagt.
Besonders in Erinnerung bleibt hierbei die Schwingtür, die für diverse einzigartige Auf- und Abgänge sorgt.
Auch musikalisch hat sich das Niebuhrg-Team Lob verdient. So werden bekannte James-Bond-Klassiker originell eingesetzt und überraschen vor allem mit neuen Texten. Als absoluter Ohrwurm und heimlicher Favorit der Theatergäste ist hier der Song „Goldhamster“ zu nennen, der nicht zuletzt mit verantwortlich für den donnernden Schlussapplaus war.