Oberhausen. . Udo Metz ist noch immer stinksauer. Nach einem Besuch der Oberhausener Kirmes mussten er und seine behinderte Frau feststellen, dass die Stadt ihr Auto abgeschleppt hatte. Der Behindertenparkplatz war zum Taxistand umfunktioniert worden. Das sei aber nicht erkennbar gewesen, so der Herner.
Zusammen mit seiner Frau besuchte Udo Metz die Fronleichnamskirmes. Als sie wieder zu ihrem Auto kamen, wurde das gerade abgeschleppt. Dabei standen sie zu recht auf dem Behindertenparkplatz, wie der 66-jährige Herner findet. Denn: Ursula Metz sitzt im Rollstuhl. An dem Auto des Ehepaars hängt gut sichtbar eine Behinderten-Plakette.
Weniger sichtbar war für Udo Metz das Schild, auf dem stand, dass die Stellplätze während der Sterkrader Fronleichnamskirmes ausschließlich für Taxen reserviert waren. „Es hat zum Bürgersteig gezeigt, aber nicht zur Straße“, ärgert er sich. Auf dem Asphalt war dafür gut mit weißer Farbe das Symbol für einen Behindertenparkplatz aufgemalt. Grund genug, um ohne Sorge sein Auto dort abzustellen. Fehlanzeige. Laut Straßenverkehrsordnung ist es nämlich so, dass nicht die aufgemalten Symbole gültig sind, sondern ausschließlich das Schild.
Polizei blieb keine Wahl
Und das war aus Sicht der Stadt Oberhausen gut zu sehen, wie Stadtsprecher Rainer Suhr feststellt. Und auch die Polizei sagt, dass ihr keine andere Wahl blieb, als den Abschleppdienst zu rufen. Sie reagierte so auf eine Verkehrsbehinderung, wegen der sie gerufen wurde. Insgesamt sechs Fahrzeuge standen auf den Taxiplätzen. „Es wäre eine falsche Ermessensentscheidung gewesen, wenn wir alle abgeschleppt hätten, aber einen nicht“, sagt Polizeisprecher Andreas Wilming-Weber. Zudem sei es so, dass im Parkhaus am Technischen Rathaus während der Kirmes Behindertenparkplätze kostenfrei zur Verfügung stehen.
Udo Metz hilft das wenig. Zwar konnte er seinen Wagen vor Ort auslösen, aber das kostete ihn 230 Euro und ein Bußgeld von 25 Euro.