Oberhausen. . An heißen Tagen vermissen die Menschen aus Oberhausen es besonders, ihr früheres Freibad Alsbachtal. Auf Facebook erinnern sich Leser an das 2009 geschlossene Bad in Sterkrade. Es fehle, so die häufige Klage. Den Abriss schätzen viele als große Fehleinschätzung ein.
Auch fünf Jahre nach der Schließung des beliebten Alsbachtals trauern viele Leser um das beliebte Freibad an der Erzbergerstraße.
Die Frage „Bock auf Alsbachtal?“ auf der Facebookseite der „WAZ aus Osterfeld und Sterkrade“ beantworteten viele Oberhausener mit Erinnerungen ans kühle Nass in heißen Sommern, regelrechten Familientreffen auf der Liegewiese und deutlichen Worten: „Ja, es fehlt, das Alsbachtal.“
Kindheitserinnerungen ans „Eisi“
Ganze Kindheiten oder halbe Sommer haben viele Oberhausener, die sich über Facebook zu Wort melden, am Alsbachtal verbracht. „Eisbachtal“ wurde das Freibad auch genannt, schreibt die Nutzerin „Frollein Jen“, der Sprung ins nicht geheizte Wasser sei stets eine kleine Mutprobe gewesen. Dagegen kam der Gang über Pflastersteine zum kleinen Kiosk am Freibadgelände immer einem Lauf über heiße Kohlen gleich, wie Michael Althoff so passend beschreibt: „Füße verbrennen beim Bockwurst holen. Im Eisi war es so geil.“
Rokaya Xila erinnert sich, dass sie am Ende eines Badetags immer Müll auf dem Grundstück gesammelt habe, um eine Freikarte für den nächsten Tag zu bekommen.
Als Kind ist Paul Baumhold mit seiner Mutter von der Vestischen Straße aus in den Sommerferien „dahin getippelt“. Am Alsbachtal habe er dann den ganzen Tag verbracht. „Schöne Kindheitserinnerung. Schade, dass es das nicht mehr gibt.“ Der spontan zustimmende Kommentar von Claudia Witte: „Waren das noch schöne Zeiten!“; und von Edwina Harlozynski:„Ich fand es immer toll da.“
Braucht Oberhausen ein neues Freibad?
Die Oberhausener Linken haben jüngst gefordert, dass ein neues Freibad in Oberhausen entstehen solle - „mit 50-Meter-Bahn und angemessenen Eintrittspreisen“. Als Zwischenlösung sei auch ein Strandbad am Rhein-Herne-Kanal denkbar, hieß es.
Was halten Sie davon? Besuchen Sie das Freibad im Revierpark Vonderort? Oder den Außenbereich am Aquapark? Oder fehlt Ihnen auch das Alsbachtal. Schreiben Sie uns: redaktion.oberhausen@waz.de sowie auf Facebook: www.facebook.de/wazoberhausen.
„Jeden verdammten Sommer war ich da“, schreibt Prickel Pit und viele antworten darauf: Es fehle sehr, das „Traditionsbad“ Alsbachtal. Lina Verwers erzählt, dass sie in dem Freibad gelernt habe zu schwimmen, später lernten dies auch ihre Kinder. „Ich wäre jetzt gerne mit meinen Kids dahin gegangen“, meint Sandra Gehlich. „Der Aquapark ist für uns keine Alternative - wir wandern in die Freibäder der Nachbarstädte aus.“
Scharf ist die Kritik an der Stadt, weil das nicht rentable Freibad im Rahmen des vom Rat der Stadt beschlossenen Bäderkonzepts aufgegeben worden war. Teil des Bäderkonzepts war der Neubau des Aquapark-Spaßbads am Centro. Als „eine der größten Fehlentscheidungen in dieser Stadt“ benennt Anne Leh den Entschluss, das Freibad Alsbachtal zu schließen. „Keine wirkliche Alternative im Umkreis, grobe Fehlentscheidung der Stadt“, meint auch Ute Eimers. Einen „absoluten Fehlgriff“ nennt Christian Flühr die Aufgabe des Bads.
Tanja Jäger meint: „Der Bürgerwille interessiert doch niemanden. Das sind Kindheitserinnerungen.“ Linda Verwers bemängelt, dass auf dem brachliegenden Grundstück nicht geschehe: „Nun ist es nur noch ein Schandfleck, wo nichts gemacht wird. Traurig so was.“