Oberhausen. Die Bilder der Eve Arnold-Ausstellung in der Ludwiggalerie dienten den Jugendlichen dabei als Vorbild und Anregung. Alle konnten ihre Aufnahmetechnik verbessern. Höhepunkt war das Einfangen von Bewegung mit der Kamera. Teilnehmer fotografierten sich gegenseitig. Alle haben ihr Können gesteigert.

Es ist eine Spezialität der Ludwiggalerie, junge Leute für ihre Ausstellungen zu begeistern, indem sie ihnen die Möglichkeit bietet, gleich selbst mal künstlerisch aktiv zu werden. So brachten die sechs Ferien-Camper, die drei Tage lang vormittags die Galerie bevölkerten, selbstverständlich ihre Kameras mit, um unter Anleitung von Profi Axel Scherer zu experimentieren.

Lieblingsbilder skizziert

Ihr Vorbild: Bilder der Ausstellung von Eve Arnold. Erste Aufgabe: Finde dein Lieblingsbild. „Ich möchte, dass die Kursteilnehmer nicht nur sagen können, dass ihnen eine Fotografie gefällt, sondern auch, dass sie wissen, warum das so ist“, erklärt Scherer. Um das herauszufinden, griffen die Jugendlichen erst einmal zum Zeichenstift, um die erwählte Aufnahme zu skizzieren. Das hilft, meint Schwerer, den Bildaufbau zu verstehen. „Damit man nicht einfach etwas ablichtet“, sagt Teilnehmerin Sarah (12).

Gemeinsam haben sie dann überlegt, welche Fähigkeiten einen guten Porträt-Fotografen auszeichnen. „Eve Arnold konnte ganz sicher gut mit Menschen umgehen, es gelang ihr, ein Vertrauensverhältnis zu den Personen aufzubauen, die sie fotografierte“, sagt Scherer. Auch die Camp-Teilnehmer, meint er, hätten zunächst einmal ihre Schüchternheit ablegen müssen, um sich gegenseitig zu porträtieren zu können. „Die kannten sich schließlich vorher nicht, wurden aber immer lockerer. Das hilft, um auch mal näher ranzugehen.“ Wenn zum Beispiel Maja, die viel zu Hause und im Urlaub fotografiert, künftig Mitglieder ihrer Familie aufnimmt, wird sie ihnen näher auf die Pelle rücken als zuvor.

Sprünge an der Brücke

„Wir bekamen auch viele technische Tipps“, sagt Jaqueline (16). „Axel hat mir meine Kamera erklärt, die Einstellungen. Und wir haben uns mit den Lichtverhältnissen beschäftigt.“ Mit den beiden Lampen, die er im Fotostudio aufgestellt hat, könne man schon eine gute Atmosphäre erzeugen, sagt Scherer.

Der Höhepunkt kam am letzten Camp-Tag: das Einfangen von Bewegung. „Wir haben uns gegenseitig im Sprung fotografiert, dafür waren wir draußen im Kaisergarten an der Brücke“, sagt Jaqueline.

Was daraus geworden ist, stand, als ich die Gruppe traf, noch nicht fest. Axel Scherer war noch dabei, die Speicherkarten der Teilnehmer hochzuladen. „Zum Abschluss werden wir die Bilder besprechen. Ich bin auch gespannt auf die Ergebnisse.“ Dass ihnen der Kurs geholfen hat, besser zu werden, meinen alle Camper. „Klar, ich kann das Kunstcamp weiter empfehlen“, sagt Jaqueline. „Ich war zwar hier die Älteste, aber das hat mir nichts ausgemacht. Es war toll.“