Oberhausen. . Die Ludwiggalerie Schloss Oberhausen zeigt Bilder der bedeutenden Magnum-Fotografin Eve Arnold. Die Ausstellung wird am Samstag (24.5.) um 19 Uhr eröffnet.
Andy Warhol brachte der Ludwiggalerie 26 000 Besucher. „Für uns ist das gigantisch“, sagt Galerie-Chefin Dr. Christine Vogt. Andy Warhol war einmal. Die Gegenwart heißt Eve Arnold. Nach Werken des Pop-Art-Künstlers werden nun Fotografien einer der wichtigsten Fotografinnen des 20. Jahrhunderts gezeigt.
Am Donnerstag führt Kuratorin Julia Austermann durch die Ausstellung, die am morgigen Samstag (24. Mai) um 19 Uhr offiziell eröffnet wird. Sie erzählt von der Amerikanerin Eve Arnold, der 1912 geborenen Tochter russischer Einwanderer, die Ärztin werden möchte. Bis ein Freund ihr eine Kamera schenkt. Da ist Arnolds Lebensweg vorgezeichnet. Von nun an fotografiert sie und wird 1957 als erste Frau Mitglied der legendären Fotoagentur Magnum.
Kein Sonntagsspaziergang
Doch schon zu Beginn der 50er Jahre wird die kleine, zierliche, aber zähe Frau berühmt mit ihren Modeaufnahmen in Harlem. Dort blickt sie hinter die Kulissen, retuschiert nichts. „Das müssen Sie sich einmal vorstellen“, sagt Vogt – vor einer Auswahl dieser Bilder, „in Zeiten der Rassentrennung geht sie als weiße Frau nach Harlem.“ Das sei kein Sonntagsspaziergang gewesen.
Mut beweist die Sozialfotografin Eve Arnold immer wieder. Sie fotografiert schwarze Frauen und Kinder in Südafrika. Erlangt auch Ruhm mit ihren politischen Reportagen zu Malcolm X, dem Anführer der Black Muslims. Sie reist nach Afghanistan, China und Indien. Thematisiert die Verschleierung der Frau in den arabischen Ländern oder dokumentiert – tief getroffen, nachdem sie eine Fehlgeburt erlitten hat – gerade beginnendes Leben. Eine bedeutende Rolle im Oeuvre der Amerikanerin spielen auch ihre Standaufnahmen, die Dokumentationen über die Entstehung von Filmen. Oder: Ihre Porträts von Hollywood-Diven wie Marlene Dietrich, Marilyn Monroe oder Joan Crawford.
Vielfalt des Werkes begeistert
Kuratorin Austermann weist darauf hin, dass sich Arnold den Menschen empathisch-emotional genähert habe. Das sei u.a. auch das Besondere an der Fotografin, die wie der Magnum-Mitbegründer Henri Cartier-Bresson immer exakt den entscheidenden Moment einfängt. Begeistert zeigt sich Austermann von der Vielfalt des Werkes Eve Arnolds. Einer Vielfalt, die ursprünglich zu ihrem 100. Geburtstag 2012 ausgestellt werden sollte. Als die Fotografin mit 99 Jahren kurz vor ihrem 100. Geburtstag stirbt, wird daraus eine Hommage.
Junge Nachwuchsfotografinnen im Alter zwischen 15 und 25 Jahren sind gefordert. In Kooperation mit dem Zonta Club Oberhausen ruft die Ludwiggalerie zu einem Wettbewerb auf. Das Thema: Portraits – bewegt, natürlich authentisch.
Das eingereichte Foto sollte die Mindestmaße von 20 x 30 cm haben und der Galerie bis zum 15. August vorliegen. Alle Informationen sind abzurufen unter http://www.ludwiggalerie. de im Bereich Pädagogik/UNRETOUCHED.