Oberhausen. . Das Landesprogramm Kulturrucksack ermöglicht seit zwei Jahren Projekte auch in dieser Stadt. Blick hinter die Kulissen von Olgas Rock oder Musikkurse – die Bandbreite ist groß. „Dieses Programm schließt eine wichtige Lücke“, erklärt Sabine Bergforth vom städtischen Kulturbüro.
Hinter die Kulissen schauen beim Musikfestival Olgas Rock oder Graffitis sprayen beim Christlichen Verein Junger Menschen (CVJM): Das aus Landesmitteln finanzierte Programm „Kulturrucksack“ soll junge Oberhausener zwischen zehn und 14 Jahren für Musik, Kunst und Kultur insgesamt interessieren. Seit zwei Jahren werden vor Ort Projekte umgesetzt – inzwischen ist der Kulturrucksack nicht mehr wegzudenken im Kulturangebot in Oberhausen. „Dieses Programm schließt eine wichtige Lücke“, erklärt Sabine Bergforth vom städtischen Kulturbüro. Sie spricht, wie auch NRW-Ministerpräsident Hannelore Kraft, von einem Erfolgsprojekt.
Spaß steht im Vordergrund
„Bei Zehnjährigen greifen die Projekte für den Grundschulbereich nicht mehr, aber für den Jugendbereich sind sie noch zu jung“, führt Bergforth aus. „Darum ist der Kulturrucksack genau das, was bislang gefehlt hatte.“
Der Spaß stehe dabei natürlich im Vordergrund. „Aber wir wollen die Kinder für die Kultur begeistern, so dass sie etwas lernen, dabei bleiben und in Zukunft vielleicht selbst künstlerisch tätig werden“, ergänzt der Leiter des Kulturbüros, Volker Buchloh.
175 Städte und Gemeinden engagieren sich
Der Kulturrucksack NRW startete 2012 mit 28 Pilotkonzepten in 55 Städten und Gemeinden für insgesamt rund 320 000 Kinder und Jugendliche zwischen 10 und 14 Jahren. Ab 2013 waren über 130 Städte und Gemeinden beteiligt an 51 Kulturrucksack-Standorten. Ab 2014 engagieren sich 175 Städte und Gemeinden an 60 Standorten im Landesförderprogramm. Das Programm wird jährlich mit drei Millionen Euro unterstützt.
Um von den Angeboten und Vergünstigungen profitieren zu können, brauchen die Kinder eine Kultur-Card. Diese kann kostenlos heruntergeladen bzw. bestellt werden auf www.kulturrucksack.nrw.de
Rund 30 Projekte werden derzeit pro Jahr in der Stadt umgesetzt. „Das können Einzeltermine sein, etwa der Besuch von Olgas Rock, bei dem die Kinder hinter die Bühne können, den Ablauf und die Technik kennen lernen. Wir bieten jedoch auch längerfristige Angebote an, wie Gitarrenkurse, die ein halbes Jahr lang gehen oder mehrteilige Graffiti-Angebote“, so Buchloh
Kommunen können eigenes Profil entwickeln
Diese Flexibilität sei ein großer Vorteil des Kulturrucksacks. „Den teilnehmenden Städten wird kein enges Korsett aufgezwängt, das ihnen keinen Bewegungsfreiraum lässt.“ Vielmehr könnten die Kommunen ein eigenes Profil entwickeln. „Durch den Austausch mit den anderen Städten bekommen wir zudem neue Ideen.
„Doch all das funktioniert nur so reibungslos, weil wir jede Menge Partner haben, die mit uns zusammenarbeiten.“ Mit der Ludwiggalerie, der Musikschule oder dem CVJM nennt Buchloh nur einige. „Wir sind mit unseren Projekten, etwa dem Musikunterricht, auch unterwegs in der Stadt, so bei der Zusammenarbeit mit der alevitschen und türkischen Gemeinde.“ Hintergrund ist die Idee, auch Kinder anzusprechen, die vielleicht nicht den Weg in die Musikschule finden.