Oberhausen. Umsonst und draußen wird „00 Schneider – im Namen der Eidechse“ als Höhepunkt des Abends gezeigt. Die Silver Singers gestalten frisch und fröhlich wie immer das Rahmenprogramm zum Mitsingen. Ein Kurzfilm zum Aufwärmen auf der großen Leinwand. Besucher sollten Klappstühle mitbringen.

17 Filme an 17 historischen Orten präsentiert die Film- und Medienstiftung des Landes bereits zum 17. Mal. Das Oberhausener Kulturbüro hat sich wieder erfolgreich beworben, und der Friedensplatz ist einer der Filmschauplätze NRW 2014 am Freitag, 18. Juli, geworden. Den Wettervoraussagen entsprechend wird das Spektakel, das um 20 Uhr beginnt, ein hochsommerlicher Kultur- und Kinoabend unter freiem Himmel, umsonst und draußen.

Regenschirme können also zu Hause bleiben, mitbringen sollten die Gäste Klappstühle. Voraussetzung für eine Stadt, einen Filmschauplatz zu bieten, ist, dass sie das Rahmenprogramm selbst gestaltet. Das übernehmen, wie bereits im vergangenen Jahr, als der Filmabend auf dem Altmarkt stattfand, die beliebten German Silver Singers auf der Bühne. Die Truppe singt sich seit Jahren erfolgreich und schwungvoll in die Herzen ihrer Zuhörer und gibt ihnen Gelegenheit, in ihre Songs einzustimmen. Für Speis und Trank sorgt das Uerige Treff, Selbstverpflegung ist trotzdem nicht verboten.

Von der Filmstiftung geförderten Kurzfilme gezeigt

Bei Einbruch der Dunkelheit heißt es dann: Film ab auf der großen Leinwand. Zunächst wird „Bis zum letzten Schluck“ (Regie: Florian Ross) aus der Schatzkiste der von der Filmstiftung geförderten Kurzfilme gezeigt. Der gealterte Auftragsmörder Orloff möchte vor seinem Ruhestand einen letzten Milchshake bei der schönen Gina trinken und gerät dabei in einen Strudel aus Gewalt und Verrat.

Als Hauptfilm läuft anschließend „00 Schneider – Im Wendekreis der Eidechse“ (Regie: Helge Schneider) mit Helge in der Hauptrolle. An 00 Schneider ist die Zeit nicht spurlos vorüber gegangen, dennoch ermittelt er wieder. Vor ihm liegen große Herausforderungen: Er schreibt an seinen Memoiren, hat Besuch von seiner Tante aus Amerika und muss kniffelige Fälle lösten. Mordanschläge und Zahnschmerzen halten ihn nicht auf. Eben hat er noch einen Sittenstrolch hinter Gitter gebracht, da erschüttert eine Serie von Missetaten den beschaulichen Ort.

Zwei Krimis also, die passend zum Platz ausgewählt wurden, wegen seiner beiden „Anwohner“ Polizeipräsidium und Amtsgericht.

Im Stil des Backsteinexpressionismus

Das Amtsgericht wurde 1907 auf dem ehemaligen Betriebsgelände der Styrumer Eisenindustrie AG erbaut, die 1901 Konkurs angemeldet hatte. Die Gebäude, die den Platz flankieren, entstanden zwischen 1924 und 1927 im Stil des Backsteinexpressionismus. Verantwortlich für die Entwürfe waren der Beigeordnete Eduard Jüngerich und Stadtbaumeister Ludwig Freitag. Den Namen Friedensplatz trägt der Ort seit 1945.